Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeichnete vier Menschen aus Köln für ihre besonderen Verdienste um die Gesellschaft aus.
Höchste zivile AuszeichnungDrei Kölnerinnen und ein Kölner erhalten Bundesverdienstkreuz

Oberbürgermeisterin Reker überreicht Verdienstorden an Eva Pohl, Erika Schwabe, Hans-Josef Heinz und Helga Kirchner (v.l.).
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Drei engagierte Frauen und ein Mann aus Köln sind im Historischen Rathaus am Alter Markt für ihre besonderen Verdienste um Gesellschaft und Demokratie ausgezeichnet worden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) überreichte im repräsentativen Hansasaal im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) Orden und Urkunden des Bundesverdienstkreuzes bzw. der -medaille.
Die Bundesverdienstmedaille erhielten Hans Josef Heinz aus Chorweiler und Erika Schwabe aus Ehrenfeld. An Helga Kirchner (Lindenthal) und Eva Pohl (Rodenkirchen) überreichte Reker jeweils das Bundesverdienstkreuz. Die Auszeichnungen wurden von offiziellen Grüßen des Regierungspräsidenten Thomas Schürmann sowie von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) begleitet. Jede Ehrung war mit einer kurzen Laudatio verbunden, in der das Wirken und die Verdienste der Geehrten gewürdigt wurden.
Helge Kirchner als „Pionierin der Gleichberechtigung“ gewürdigt
„Es ist mir stets eine besondere Freude und Ehre, solche Anlässe in meinem Amt zu feiern“, betonte Reker. Sie hob bei Hans Josef Heinz besonders dessen über 60 Jahre währendes Engagement für das von ihm mitgegründete Heimatarchiv Worringen hervor. Dieses bewahre Wissen, das für kommende Generationen und die Stadtgemeinschaft „nicht hoch genug einzuschätzen“ sei. Darüber hinaus setze sich Heinz seit Jahrzehnten für den Radsport und die Nachwuchsförderung im Verein Bayer Worringen ein.
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Helga Kirchner, langjährige Chefredakteurin des WDR-Hörfunks und Hauptabteilungsleiterin Politik, wurde als „Pionierin der Gleichberechtigung“ gewürdigt. Seit den 1980er-Jahren setze sie sich unermüdlich für die Gleichstellung der Geschlechter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein. Die Interessen von Minderheiten, Gerechtigkeit und Freiheit in einer globalisierten Welt seien stets zentrale Anliegen ihrer journalistischen Arbeit gewesen.
Auch Eva Pohl habe diese Werte in ihrem Beruf und weit darüber hinaus vertreten, so Reker. Die langjährige ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Köln war Mitinitiatorin des 2013 gegründeten Arbeitskreises Kölner Frauenvereinigungen und trug 2020 maßgeblich zur Einführung des Gleichstellungsausschusses im Rat der Stadt bei. Durch ihre Gewerkschaftsarbeit habe sie sich zudem bundesweit für Gleichstellung im Sozialbereich und am Arbeitsmarkt eingesetzt.
Erika Schwabe erhielt die Auszeichnung für ihr außergewöhnliches Engagement für Bedürftige. Als Leiterin der Speisekammer der Auferstehungskirche in Bocklemünd versorgte sie mit ihrem Team jahrelang mehr als 140 Haushalte mit Lebensmitteln. „Ihr persönliches Interesse und ihre Hilfsbereitschaft geben den Menschen neben Nahrung vor allem Würde“, sagte Reker.
Alle Geehrten nahmen die Auszeichnung gerührt entgegen und widmeten sie voller Bescheidenheit ihren Mitstreiterinnen und Weggefährten. Viele davon waren im Hansasaal anwesend. Im Anschluss an die Zeremonie wurde bei Sekt und Saft über die heute mehr denn je notwendige Bereitschaft zum Ehrenamt diskutiert. Einig waren sich alle: Nur durch freiwilliges Engagement lässt sich das Gemeinschaftsgefühl stärken – und damit auch die Demokratie.

