Nach Feuer am EbertplatzSo funktioniert der Brandschutz in der Kölner U-Bahn

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U-Bahn-Tunnel Symbol

Der U-Bahn-Tunnel in Deutz

Köln – Wenn es in U-Bahn-Systemen wie am Samstag in Köln zu Bränden kommt, hängt das zumeist damit zusammen, dass eine Bahn aufgrund eines technischen Defekts Feuer gefangen hat. Stellt der Fahrer den Ausbruch eines solchen Brandes fest, steuert er stets die nächste Haltestelle an, insofern der Zustand der Bahn das noch zulässt.

Diese Vorgehensweise hängt damit zusammen, dass ein Brand in einem U-Bahn-Tunnel aufgrund des begrenzten Platzes deutlich schwieriger zu löschen wäre als in einer Station. In Köln kommt hinzu, dass es in den älteren Tunneln oftmals keine Löschwasserleitungen gibt. Wasseranschlüsse für die Feuerwehr stehen aber an sämtlichen Haltestellen zur Verfügung.

Keine Löschwasserleitungen in älteren Kölner Tunneln

Hinzu kommt, dass die Evakuierung der Fahrgäste in der Haltestelle sicherer und schneller abläuft als im Tunnel. Auch bei dem Brand einer Stadtbahn am Ebertplatz am Samstag liefen die Löscharbeiten am Bahnsteig ab und nicht im Tunnel.

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Steht die brennende Stadtbahn am Gleis der Haltestelle, werden die Fahrgäste mit Hilfe von Lautsprecherdurchsagen nach draußen geleitet. Sogenannte Rauchschürzen fahren herunter, so dass der nach oben steigende Rauch nicht so schnell auf die nächst höhere Ebene gelangen kann. So bleibt den Fahrgästen mehr Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.

Entrauchungsanlagen in den Haltestellen

Gleichzeitig wird ein Brandmeldealarm ausgelöst, um die Feuerwehr zu verständigen, die dann innerhalb weniger Minuten vor Ort ist. Der Bahnbetrieb wird in den an die Haltestelle angrenzenden Tunnelanlagen nach der Alarmierung geregelt so eingestellt, dass es zur betroffenen Haltestelle keine weiteren Zufahrten gibt.

In den unterirdischen Haltestellen wird die Entrauchungsanlage aktiviert. Dabei handelt es sich um Öffnungen in der Wand, die den Rauch aus der Station ziehen. Die Feuerwehr setzt nach ihrem Eintreffen zudem mobile Verwirbelungsanlagen ein, um den Rauch zu verteilen, so dass die Konzentration schädlicher Stoffe abnimmt.

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Nicht vermeiden lässt sich laut KVB, dass der Rauch durch die Tunnelröhren auch zu den benachbarten Haltestellen gelangt. So kam es bei dem Brand der Stadtbahn am Ebertplatz auch dazu, dass die nur wenige Hundert Meter entfernte Station Hansaring ebenfalls verraucht war. Laut KVB haben am Samstag alle Systeme einwandfrei funktioniert.  

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