Aktion in Köln-NeuehrenfeldLichter und Musik auf dem Lenauplatz

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Das Sousaphon von Gerald Grimm war der Hingucker. 

Neuehrenfeld – Um den Lenauplatz voll mit Menschen zu bekommen, braucht es nicht viel. Schönes Wetter ist meistens schon ausreichend. An einem kühlen, aber wenigstens trockenen Novemberabend genügten Licht und Klang. Davon aber ziemlich viel. Die Lenau-Licht-Aktion, die Denkanstöße geben will, wie Straßen und Plätze auch genutzt werden können, geriet zu einem reichhaltigen, lautstarken Spektakel mit leicht anarchischen Zügen.

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Auf der Landmannstraße fand die spontane Einstimmung zum Platzkonzert statt.

Kunstorchester Kwaggawerk auf dem Lenauplatz

Sie erweckte den Platz und die angrenzende Landmannstraße, wo viele Händler drumherum noch den frühen abendlichen Ladenschluss um halb sieben kennen, für knapp zwei Stunden zu pulsierendem Leben. Schon bevor die ersten Töne aus den Blas- und Schlaginstrumenten des Kunstorchesters Kwaggawerk zu hören waren, sorgte der Anblick der Musiker für erwartungsvolle Mienen beim allmählich eintreffenden Publikum, darunter viele Familien mit Kindern.

Es hatte den Anschein, als seien Außerirdische auf dem Platz gelandet. Bei näherem Hinsehen, war rasch klar, dass das, was da in vielen Farben blinkte und leuchtete Lichterketten, kleine Klemmleuchten oder Stirnlampen waren. Manche erfüllten den rein praktischen Zweck, Notenblätter auch im Dunkeln erkennbar zu machen. Andere boten effektvolle Spektakel wie beim Sousaphon, dem größten und am tiefsten klingenden Blechblasinstrument.

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Viele brachten ihr persönliches Lenau-Licht mit.

Gerald Grimm, der aus dem Siebengebirge kommt und den längsten Anfahrtsweg zum Lenauplatz hatte, befestigte einen magnetischen Leuchtdioden-Strahler im Schalltrichter. „Den Farbwechsel kann ich sogar per Fernbedienung steuern“, meinte er schmunzelnd. Für ihn und die meisten anderen der Kwaggawerker war es nicht der erste Besuch in Neuehrenfeld. Die Gruppe ist schon Stammgast beim Ehrenfelder Veedelszoch, der genau hier startet. Tubaspielerin Hella Reich ergänzt: „Wir sind hier auch schon oft spontan durch die Straßen gezogen.“ Das tat das Orchester auch auf der Landmannstraße, wo Anwohner und Passanten mit einem kurzen Medley zur eigentlichen Aktion auf dem Lenauplatz gelockt wurden.

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Mix aus Martinsfeuer und Platzkonzert

Die Szenerie dort glich einer Mischung aus Karnevalstreiben, Martinsfeuer und Platzkonzert. Dutzende der zuvor in den Geschäften verteilte Papiertüten mit Teelichtern sorgten in der Menschenmenge für Lichteffekte und Orientierungspunkte. Die Musiker selbst boten neben ihrem effektvollen Anblick ein breit gefächertes Musikrepertoire, das von Schlagern über Klassiker der Popmusik bis zu kölschen Weisen reichte. Ein Blick ins Publikum genügte, um zu erkennen, dass damit ganz viele Menschen angesprochen werden – vom Kleinkind bis zu Seniorinnen und Senioren. 

Organisator Roland Neuburg vom Verein Lenauforum zeigte sich am Ende zufrieden: „Man sieht, dass es wirklich nicht viel braucht, um auf solch einem Platz ein tolles Erlebnis zu schaffen, über das noch lange gesprochen wird.“

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