Fünf Stunden für 50 Rollen: So lange brauchen die Betreiber des neuen Cafés „Chicolata“ an der Venloer Straße in Ehrenfeld für die Zubereitung der trendigen New York Croissants-Rolls. Das erklärt auch den stolzen Preis von 5,90 Euro pro Stück. „Eine Rolle deckt aber auch gefühlt drei Tage den Kalorienbedarf“, sagt Emre Celik scherzhaft. Er und sein Geschäftspartner Salih Bakir haben seit Ende September für Gäste geöffnet. In dem ehemaligen Eiscafé, auf dem Platz des Barthonia-Forums, gibt es neben den New York Croissant-Rolls auch andere schokoladige Köstlichkeiten.

Die trendigen Rollen werden am Schokoladen-Auslaufbrunnen mit belgischer Schokolade überzogen oder mit Lotus-Streuseln getoppt: Der Blätterteig ist knusprig und süß. Die mit Creme gefüllten „Chicorolls“ sind bekannt aus dem Café Lafayette in New York. Die vier Sorten – Pistazie, Schokolade, Erdbeer-Vanille und Lotuskeks – sind von einem Croissant-Teig umhüllt. Dabei wird der hausgemachte Blätterteig in Streifen geschnitten, dicht aneinander gerollt und gebacken.

Schließlich kommen die Toppings drauf. Dabei setzen die Café-Inhaber nach eigenen Angaben auf qualitative belgische Schokolade und Toppings wie Pistazie. Auf diese seien die Kunden besonders neugierig. 

Daneben bieten Celik und Bakir auch Mousse au Chocolat, brasilianischen Kaffee und San-Sebastian-Cheesecake – ein weicher Käsekuchen aus Brasilien, der mit flüssiger Schokolade überzogen wird. Die Eigentümer haben sich dabei von einem Auslandsstudium in Portugal inspirieren lassen.

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Salih Bakir hat dort Deutsch und Englisch studiert, bevor er Erfahrungen in einer Baklava-Konditorei gesammelt hat. Emre Celik, selbstständiger Kommunikationsdesigner, erzählt, dass er schon als Kind Schokoladenliebhaber war. Er ist für die Vermarktung des Cafés zuständig. „Du riechst die Schokolade, egal wo sie versteckt ist“, sagte ihm sein Opa.

Von Baklava zu Croissant-Rolls

Vor diesem Hintergrund entstand die ursprüngliche Idee, etwas mit Baklava und Schokolade zu verkaufen. Das Angebot an Baklava sei auf der Venloer Straße aber bereits groß. So fiel die Wahl auf das Trendprodukt New York Rolls. Gemeinsam mit Salih Bakirs Schwester, Münever Bakir, einer ausgebildeten Konditorin, verfeinerten sie nach mehreren Anläufen die Rezepte.

Sie schaute sich genau an, wie die Croissant-Rolls gemacht werden. „Von außen sehen die Sachen schnell gemacht aus, aber darin steckt viel Arbeit. So leicht ist es nicht, ein Café zu eröffnen. Man muss ein Konzept entwickeln und die Produktlinie sowie Zielgruppe festlegen“, sagt Celik.

Schnelle Neueröffnung

Die Neueröffnung kam aufgrund des aktuellen Social-Media-Trends schneller als geplant. Und nun sind die Rollen schnell vergriffen: Trotz einer Baustelle vor der Tür kommen die Kundinnen und Kunden gezielt herein und fragen nach den gerollten Croissants. Eigentlich wollten die Betreiber erst Ende des Jahres eröffnen, aber die New York Rolls machten in Köln schnell die Runde auf den Social-Media-Kanälen. Deshalb gab es zunächst ein Soft-Opening für Familie und Freunde.

Dort stießen sie zwar auf Support, aber auch auf Skepsis. „Werd' doch lieber Lehrer, dann wirst du verbeamtet und hast keine Kopfschmerzen als Selbstständiger“, erzählt Bakir. „Manchmal muss man trotzdem einfach machen.“ Am heutigen Tag war das Café gut besucht.

Café Chicolata, Venloer Straße 233, kann täglich von zehn bis achtzehn Uhr besucht werden.