Einkaufen in EhrenfeldAbendmarkt am Neptunplatz fehlen Angebot und Besucher

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Ana Aceval bietet chilenische Spezialitäten - der Neptunplatz ist leider oft noch recht leer. Es mangelt an Anbietern und Gästen.

Ana Aceval bietet chilenische Spezialitäten - der Neptunplatz ist leider oft noch recht leer. Es mangelt an Anbietern und Gästen.

Ehrenfeld – Der Neptunplatz bietet fast immer reichlich Freiraum. Auch der Abendmarkt tut sich noch schwer – im Wortsinne – platzfüllend zu sein. Zumindest in den ersten beiden Stunden eines jeden Markttages – der Markt beginnt um 16.30 Uhr – bleibt ein Großteil der Fläche leer. Am Angebot kann es nicht liegen.

Das ist auf dem Ehrenfelder Abendmarkt nämlich ziemlich verlockend. Für den kleinen Hunger gibt es hier allerlei aus den schnellen Küchen der Verkaufsbuden: Hamburger und Currywurst in exzellenter Metzgerqualität, chilenische Spezialitäten oder zuckersüße Churros mit verschiedenen Toppings. Als Erfrischung locken diverse Biersorten, leckerer Wein und fruchtige Limonaden.

Vor einem Jahr eröffnet

Vor etwa einem Jahr wurde der Markt auf dem Neptunplatz feierlich eröffnet. Das neue Konzept ersetzte einen der beiden Markttage des über viele Jahrzehnte gewohnten Wochenmarkts. Das war nötig, denn auch der normale Wochenmarkt leidet unter Kundenschwund.

Ana Aceval bietet chilenische Spezialitäten - der Neptunplatz ist leider oft noch recht leer. Es mangelt an Anbietern und Gästen.

Ana Aceval bietet chilenische Spezialitäten - der Neptunplatz ist leider oft noch recht leer. Es mangelt an Anbietern und Gästen.

Von Juni bis Ende November ist in diesem Jahr Saison für den Freiluftmarkt unter dem Ehrenfelder Abendhimmel. Jeweils mittwochs ab 16.30 Uhr sind die Sitzgarnituren aufgebaut, die verschiedenen Stände und Wagen haben geöffnet. Jedes Mal braucht es Anlaufzeit. „Es ist wirklich ein Feierabendangebot“, sagt Rafael Struck, der mit Bruder Julian als „Churros Bros.“ die süßen Snacks anbietet – zusammen mit Kaffee oder Espresso eigentlich perfekte Belohnungen nach einem Arbeitstag. 

„Gegen 18.30 Uhr wird es voller“, verspricht der junge Gastronomieunternehmer, der mit den spanischen Krapfen eine Marke etablieren möchte. Märkte wie der auf dem Neptunplatz sollen das Sprungbrett dazu bilden. Für den Abendmarkt sehen beide noch „Luft nach oben“. Auch der Abendmarkt auf dem Rudolfplatz, wo die Brüder ebenfalls vertreten sind, habe Anlaufzeit gebraucht. Jetzt stehen die Kunden oft Schlange, berichtet Rafael. „Da brummt es richtig“.

Und auch wenn sich manche Besucher an der Ruhe und Beschaulichkeit, die auf dem Neptunplatz herrscht, erfreuen – für die Händler zählt am Ende der Umsatz. 100 Euro pro Stunde sollten es schon sein.

Internationales kulinarisches Angebot

Kulinarisch liegen zwischen Spanien und Chile auf dem Neptunplatz nur ein paar Schritte. Ana Aceval lächelt in ihrem zur „Cantina La Doña“ umgebauten Mini-Wohnwagen. Ein Hingucker – sowohl das strahlende Lächeln als auch der schmucke, mintgrüne Wagen. Außer schmackhaften und immer mal wieder variierenden Snacks gibt es hier auch ausgesuchte chilenische Weine.

Damit hat sich Ana schon Stammkundschaft gesichert. „Viele kennen uns vom Rudolfplatz. Da läuft es seit drei Jahren ziemlich gut. Hier wird es sich noch entwickeln“, sagt die Chilenin optimistisch. Märkten, die erst am Nachmittag öffnen und bis in den Abend besucht werden können, gehöre die Zukunft. Das sei doch schon alleine wegen der Hitze eine viel bessere Idee.

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Mehr Werbung wäre eine Maßnahme. Und eine Schankerlaubnis sei nötig. Ohne die können die Händler Getränke nur wie Kioske flaschenweise verkaufen. Hier sehen sie und ihr Nachbar auf dem Platz Wassim Jamaledine mit seinem The-Burger-Truck die Stadt in der Verantwortung. „Es fehlt die Laufkundschaft“, sagt Georg Pohl und zeigt in Richtung Venloer Straße.

„Da gehen die Leute und schauen nicht einmal in Richtung des Platzes“, hat er beobachtet. Ehefrau Ute Pohl ergänzt: „Leider sind auch schon Händler abgesprungen. Ein mit Buden und Ständen besser gefüllter Platz wirke natürlich auch besser. Mit Currywurst, Schaschlik und Pommes frites setzen beide auf Imbiss-Klassiker.

Vielleicht, so Pohl, würde es helfen, wenn man hören könnte, dass auf dem Neptunplatz mittwochs etwas los ist. „Akustik-Konzerte von Studenten der Musikhochschule auf einer kleinen Bühne wären doch eine Idee“, sagt der Gastronom. Bis es so weit ist, muss es sich weiter herumsprechen, was der Neptunplatz mittwochsabends zu bieten hat.

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