Ampeln abgebautKritik an Änderungen der Vogelsanger Straße in Köln-Ehrenfeld

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Ein provisorischer Zebrastreifen ersetzt die Ampelanlage Vogelsanger Straße/Neptunstraße. 

Ehrenfeld – Die Vogelsanger Straße ändert ihr Gesicht. Noch bis Ende 2021 wird der 5,5 Millionen Euro teure Umbau dauern. Die endgültige Gestaltung mit schmalerer Fahrbahn, beidseitigen Radwegen, mehr Bäumen und weniger Parkplätzen ist bereits beschlossene Sache. Jetzt regt sich Widerstand gegen ein Detail der Umbaupläne: den Wegfall von Ampelanlagen.

Seit Anfang des Jahres ist die Ampel verschwunden. Gelbe Zebrastreifen markieren stattdessen, wo man an der Einmündung Neptunstraße/Vogelsanger Straße die Fahrbahn überqueren sollte. Mehrere Eltern von Grundschulkindern halten das für viel zu gefährlich. Sie fordern, dass die Ampelanlage wieder aufgestellt wird.

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Die Zeichen dafür stehen aber praktisch dauerhaft auf „Rot“. Bereits im Februar wurde in der Bezirksvertretung Ehrenfeld ein Bürgerantrag abgelehnt, der zum Ziel hatte, die Ampel wieder in Betrieb zu nehmen. Lediglich die CDU-Fraktion stellte sich auf die Seite des Antragstellers. „Wir waren von Anfang an gegen den Abbau gewesen“, sagte Bezirksvertreterin Jutta Kaiser und erinnerte daran, dass die Lichtsignalanlage nur angelegt worden sei, weil der Überweg an einem Schulweg liegt.

Zebrastreifen sollen sicherer seien

Alle übrigen Bezirksvertreter zeigten sich überzeugt, dass die künftige Lösung besser sein wird. Christiane Martin, Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, zeigte zwar Verständnis für das Anliegen der Bürgereingabe. Jedoch sei der Demontage der Ampelanlage ein intensiver Diskussionsprozess mit der Schulöffentlichkeit der Lindenbornstraße vorausgegangen. Daran erinnerten auch andere Bezirksvertreter von SPD, Linke, FDP und Deine Freunde, die außerdem darauf verwiesen, dass sich an gesicherten Zebrastreifen-Überwegen statistisch weniger Unfälle ereigneten als an solchen mit Ampeln.

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Im Übrigen werde die Straße nach dem Umbau ohnehin ein völlig anderes Bild haben. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei Tempo 30 und die Zahl der Überquerungsmöglichkeiten wird steigen. Hendrik Colmer vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung versprach, dass es nach Abschluss der Umbauarbeiten eine Informationsveranstaltung für die Eltern der umliegenden Schulen und Kindergärten gebe.

Erster Teil des Umbaus der Vogelsanger Straße fast fertig

Derweil nimmt der Umbau schon Gestalt an. Ein Asphaltfertiger ist die letzte große Baumaschine, die an der Vogelsanger Straße/Ecke Gürtel auf ihren Einsatz wartet. Der erste Abschnitt des großen Umbauprojekts zwischen Ehrenfeldgürtel und Innerer Kanalstraße wird in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Damit wäre ein Teil der Straße zwischen Gürtel und Rothehausstraße nahezu fertig.

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Der erste Abschnitt des Umbaus der Vogelsanger Straße ist bald beendet.

Als zweiter Bauabschnitt schließt sich das 170 Meter lange Stück zwischen den Einmündungen Rothehausstraße und Geisselstraße an. Während der Bauphase ist auf der gesamten Länge auf beiden Straßenseiten das Parken verboten. Auch in den Einmündungsbereichen der Nebenstraßen dürfen keine Autos abgestellt werden. Im Baustellenbereich gilt für den motorisierten Verkehr eine Einbahnstraßenregelung mit Fahrtrichtung Innere Kanalstraße.

Die provisorischen Überwege mit den gelben Zebrastreifen werden während der Bauphase innerhalb des Baustellenbereichs liegen. Von einer Straßenseite zur anderen zu gelangen, erfordert dann viel Aufmerksamkeit. Gebuddelt wird von Hauswand zu Hauswand. Gehwege, Parkstreifen, Fahrbahn und Überwege werden neu angelegt. Die Rheinenergie wird zudem unter der Fahrbahn eine Fernwärmeleitung verlegen.

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