Lena Breuer führt seit zwei Jahren das „Impro Köln“-Theater an der Aachener Straße. Im Sommer gibt es aber auch ein Open-Air-Programm.
„Super atmosphärisch“„Impro Köln“ kombiniert Stadtführung mit Schauspiel – Shows an Südbrücke

Impro Köln bietet Stadtspaziergänge an
Copyright: Martina Impro Köln
An eine Szene kann sich Lena Breuer noch sehr gut erinnern. Sommer 2024, die Theatergründerin und Schauspielerin von „Impro Köln“ führt zum ersten Mal Touristen und Kölner durch die Stadt, kombiniert dabei Fakten mit improvisierten Schauspielszenen: „Eine Station war das Hahnentor am Rudolfplatz. Wir spielten gerade eine Szene, die im Mittelalter angesiedelt war. Dann sind wir mit allen Teilnehmenden auf imaginären Pferden durch die Torburg geritten, das war sehr witzig“, sagt die 39-Jährige. Die Tour führt durch das Belgische Viertel und macht unter anderem an der Skulptur „Ruhender Verkehr“ des Künstlers Wolf Vostell auf den Ringen Halt.
Vor zwei Jahren gründete Breuer ihr eigenes Impro-Theater an der Aachener Straße 65 und hatte dort im Zuge der Renovierung zunächst mit allerlei Problemen zu kämpfen: marode Wasserversorgung, alte Stromleitung, mangelnde Barrierefreiheit. Doch mittlerweile seien die Baustellen behoben, das Ensemble aus professionellen (Impro-)Schauspielern mittlerweile auf 15 angewachsen. Sie geben Kurse für theaterinteressierte Menschen jeden Alters.
Und spielen natürlich selber auf der Bühne Shows: Im Sommer dann eben auch unter freiem Himmel. Neben den Stadtspaziergängen, die ab dem 20. Juli bis Ende August jeweils sonntags zwischen 15 und 17 Uhr stattfinden, gibt es auch Impro-Shows an der Südbrücke: bei „La Kölsche Vita“ dreht sich alles um Leidenschaft, Liebe und Kölsch und soll eine Köln-Telenovela mit schrägen Charakteren und Liebe für die Stadt sein.
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Die Kölnerin Lena Breuer geht mit ihrem Ensemble im Sommer auch aus ihren Theaterräumen an der Aachener Straße raus in die Stadt.
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Impro-Theater nicht so anerkannt in Deutschland
Um Gefühle geht es auch bei „Liebe. Eine improvisierte romantische Komödie“, nostalgisch wird es beim „Improabend mit deinen Lieblingsliedern“, wo die Lieblingssongs aus dem Publikum aufgegriffen und in Theaterszenen verpackt werden. Für Breuer sei die Suche nach einer Open-Air-Location ganz unkompliziert verlaufen. „Ich habe Anfang des Jahres das Open-Air-Kino am Rheinauhafen und die Südbrücke angeschrieben und das war es“, so Breuer. „Ich freue mich wahnsinnig auf die Stimmung: Man sitzt an einem lauen Sommerabend mit kaltem Kölsch oder Aperol da und schaut sich eine live Impro-Comedy-Show an. Für uns Spielende ist das super atmosphärisch. Ich liebe zwar unser Theater, freue mich aber auch rauszukommen.“
Ende August geht es dann mit der neuen Indoor-Saison los. Die Kurse brummen, das Theater laufe gut: im Unterschied zu vielen anderen Impro-Bühnen ist die von Breuer nicht im Laienbereich angesiedelt. Dennoch habe sie noch keine Kulturförderung erhalten. „Impro-Theater als Kunstform ist in Deutschland nicht so angesehen, als dass man in die Fördertöpfe rutscht. Die werden in Köln ohnehin knapper, dann sind die Voraussetzungen noch schwerer.“ Ein Blick ins Nachbarland Frankreich oder in die USA zeige, dass es auch anders sein kann. „Da hat Impro-Theater einen anderen Stellenwert.“
Stadtspaziergänge ab dem 20. Juli immer sonntags um 15 Uhr, Treffpunkt Aachener Straße 65. Vom 30. Juli bis 2. August finden jeden Abend von 20 bis 22 Uhr unterschiedliche Impro-Shows an der Südbrücke, Alfred-Schütte-Allee, statt. Tickets um die 20 Euro. Infos zu Programm und Preisen gibt es unter improkoeln.de/spielplan/