Festwochen im GereonsviertelBasilika St. Gereon feiert gleich drei Jubiläen

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Die Basilika St. Gereon.

Die Basilika St. Gereon.

Köln – Die Gemeinde der romanischen Basilika St. Gereon ist in Festlaune. Gleich drei Jubiläen lassen sich in diesem Jahr feiern. Vor 950 Jahren weihte Erzbischof Anno II. den Langchor, der an den spätantiken Ovalbau angefügt worden war. 1219 begann die Umgestaltung des Zentralbaus zu einem Dekagon. Und weitere 100 Jahre später wurde die gotische Sakristei fertiggestellt. „Jeder Bauteil für sich – Dekagon, Langchor und gotische Sakristei – ist eine architektonische Sensation“, so Gottfried Stracke vom Kirchenvorstand. Das Ensemble sei „einzig in Köln“ und nehme „auch in der europäischen Kunstgeschichte eine hochrangige Sonderstellung“ ein.

„Resonanz Raum“ ist der Titel des Festprogramms für die Zeit von September bis Dezember. Am 22. September wird die Sakristei eröffnet; im Rahmen eines Festgottesdienstes ab 11 Uhr segnet Weihbischof Rolf Steinhäuser den Blasius-Altar, in den Reliquien eingebracht werden. Die Sakristei ist jahrelang aufwendig restauriert worden; davon zeugt allein der glasierte, bunte Schmuckfußboden. Der gotische Raum, in seine ursprüngliche Gestalt zurückversetzt, ist wieder zur Schatzkammer geworden, in der unter anderem Reliquien zu sehen sind. Die eigentliche Festwoche beginnt am 6. Oktober, 11 Uhr, mit einem Pontifikalamt, das Kardinal Rainer Woelki zelebriert. Einen weiteren liturgischen Akzent setzt am 23. November, 18 Uhr, der ökumenische Gottesdienst, den orthodoxen Gesänge prägen und der gemeinsam mit orientalischen Kirchen gefeiert wird. „Das wird superschön“, sagt Pfarrer Dominik Meiering, „alle kommen in festlichen Gewändern, und jeder bringt seine Musik mit.“

Musiker aus Berlin, Paris und Thessaloniki

Klangkunst nimmt einen großen Raum im Programm ein. In einem Vespergottesdienst am 22. September, 17 Uhr, erklingt Musik aus den mittelalterlichen Kölner und Siegburger Offizien zu Ehren des Heiligen Anno, ergänzt um Rezitationen aus der „Vita Annonis minor“. Am 27. Oktober, 16 Uhr, wird die „Missa Solennis Musico Concentu decantata“ aufgeführt, 1663 von Iohannes Cuisean für St. Gereon komponiert; hinzu kommen ein gregorianischer Choral und andere Kompositionen. Für die traditionellen Orgelfesttage an St. Gereon – am 10., 17 und 24. November – wurden Musiker aus Berlin, Paris und Thessaloniki gewonnen. Am 1. Dezember, 17 Uhr, bieten das Concert Royal Köln, das Vokalensemble Kölner Dom und Solisten Kantaten von Bach zu den Adventssonntagen. Am 8. Dezember schließlich wird das Annolied in einer Neuvertonung von Maria Jonas in mittelalterlichem Stil uraufgeführt; den Gesangspart übernimmt die Komponistin selber. Überdies sind das Siegburger und Mariengrader Offizium zu hören. Beginn: 17 Uhr.

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Führungen, Vorträge und weitere Veranstaltungen komplettieren das Programm. Anknüpfend daran, dass der hl. Gereon Offizier der Thebäischen Legion war, geht es in einer Podiumsdiskussion am 9. Oktober, die um 19 Uhr beginnt und von Joachim Frank, Chefkorrespondent des „Kölner Stadt-Anzeiger“, moderiert wird, um das Thema: „History of Europe – Keine Sicherheit ohne Gewalt?“ Das ganze Programm findet sich im Internet.

www.stgereon.de

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