Emotionale MomenteJames Blunt singt in Köln auch über den schwerkranken Vater

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James Blunt Konzert

Der britische Sänger James Blunt bei seinem Konzert in der Lanxess-Arena.

Köln – Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause und drei verschobenen Kölner Konzertterminen ist James Blunt (48) zurück auf der Bühne. „Hallo Köln. Wie geht’s? Alles gut? Alles klar?“, begrüßt der britische Popsänger in blauem Polo-Shirt und Jeans am Montagabend die rund 7000 Fans in der Lanxess Arena. Gemeinsam mit seiner Vier-Mann-Band und der Sängerin Emily Roberts, die ihn als Support-Act begleitet, tourt Blunt zurzeit durch Europa.

„Once Upon A Mind“ nennt er die Konzertreise, genau wie sein letztes, sechstes Album, das bereits im Oktober 2019 erschienen ist und jetzt auf der Tour präsentiert wird. „Es ist schön, euch hier zu sehen, das Lächeln in euren Gesichtern zu sehen“, sagt der Sänger angesichts der gerade erst abgelaufenen Corona-Schutzmaßnahmen, bei einem Konzert, das an Vor-Corona-Zeiten erinnert: ohne strenge Covid-Regeln, an Menschen ohne Masken, die gemeinsam Spaß haben, singen und tanzen.

James Blunt singt von großen Gefühlen und schwierigen Zeiten

100 Minuten lang serviert Blunt seinen Fans einen Mix aus älteren Hits wie „Breathe“, „Wisemen“, „Goodbye My Lover“ oder „High“ und neuen Songs des jüngsten Studio Albums „Once Upon A Mind“, bei dem es auch wieder um große Gefühle und schwierige Zeiten geht. Besonders hervor sticht die gefühlvoll interpretierte Pianoballade „Monsters“, in der Blunt sehr emotional über die Beziehung zu seinem erkrankten Vater singt, der auf eine Spenderniere wartet. „Ich bin nicht dein Sohn. Du bist nicht mein Vater. Wir sind bloß zwei Erwachsene, die sich verabschieden“, heißt es im Text. Bilder des Vaters werden auf drei großflächigen Monitoren im oberen Teil der Bühne eingeblendet.

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Erstmalig erleuchtet zum Song „Carry You Home“ ein Meer aus Handylichtern die Arena. Auch beim ruhigen Titel „Same Mistake“ schwenken Handys im Takt, liegen sich Pärchen in den Armen. Nach einer Dreiviertelstunde Livemusik ohne quälende Anmoderationen ist dann der Bann gebrochen. Beim Dancesong „Love Under Pressure“ steht der Innenraum und auf den Rängen tanzen einzelne auf der Stelle. Die Fans feiern ihr Idol.

Euphorisches Tanzen des Kölner Publikums in der Arena

Spätestens mit „Postcards“ und Blunt an der Ukulele bringt der britische Schmusesänger das Kölner Publikum zu euphorischem Singen, Klatschen und Tanzen. Immer wieder läuft er von einem Bühnenende zum anderen, animiert die Besucher zum Mitsingen, während auf den Monitoren Bilder von ihm und der Band, oft mit fragwürdigen Effekten verzerrt, erscheinen.

Gegen Ende überraschte James Blunt mit einer Coverversion des Slade-Evergreens „Coz I Luv You“ bevor er sich mit seinem größten Hit „You’re Beautiful“ und den beiden Zugaben „1973“ und „Bonfire Heart“ von seinen Kölner Fans verabschiedete. Für ein Foto der jubelnden Menge zückt Blunt noch sein Handy aus der Jeans. „Dankeschön. Auf Wiedersehen. Gute Nacht.“ Das war’s.

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