VerkehrsberuhigungFahrradstraßen in Köln-Kalk sollen Tempo drosseln

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Auch in der Thumbstraße in Köln-Kalk soll das Radfahren demnächst komfortabler werden.

Kalk –  Vor allem zwischen Gleistrasse und der Kreuzung mit der Kalk-Mülheimer Straße ist die Kalker Hauptstraße ein Angstraum für Radfahrer: Zu eng, zu unübersichtlich, zu viel Verkehr. Zwar haben die Kalker Kommunalpolitiker bei der Verwaltung eine fußgänger- und radfahrerfreundliche Umgestaltung in Auftrag gegeben, doch wann die realisiert wird, steht in den Sternen.

Spielraum bei der Gestaltung von Fahrradstraßen

Deshalb will man vor allem den Radfahrern zunächst ein anderes Angebot machen: Die  ebenfalls in Ost-West-Richtung verlaufenden Straßenzüge Thumbstraße, Markt und Kapitelstraße beziehungsweise Höfestraße und Peter-Sühlen-Straße sollen zu Fahrradstraßen umgewidmet werden.

Derzeit herrschen dort auf den verschiedenen Straßenabschnitten ganz unterschiedliche Regelungen. Von verkehrsberuhigten Bereichen über Einbahnstraßen, die für den beidseitigen Radverkehr geöffnet sind, bis zur Tempo 30-Zone mit angrenzender Außengastronomie reicht das Spektrum. Buntscheckig könnte es dort auch nach der Umwidmung zugehen, denn das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung hat nicht weniger als elf Abschnitte ausgemacht, die gesondert betrachtet werden sollen. Denn auch bei der Gestaltung von Fahrradstraßen hat die Verwaltung einigen Spielraum.

Abstellplätze für Räder

So könnte eine Fahrradstraße etwa einfach nur durch die entsprechende  Beschilderung und durch Piktogramme angezeigt werden. Denkbar ist aber auch, dass daneben großzügige Fahrradabstellanlagen eingerichtet werden oder Blumenkübel die Fahrbahn weiter verengen – was das Radfahren noch komfortabler und sicherer macht, aber zum Wegfall von Parkplätzen führt.

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Weil das stets ein heikles Thema ist, sollen die unmittelbaren Anwohner mit ihren Vorschlägen Ideen und Einwänden an der Planung beteiligt werden.

Öffentlichkeit soll beteiligt werden

Schließlich ist Kalk gemäß einem Ratsbeschluss aus dem Jahre 2020 Pilotbezirk, was systematische Öffentlichkeitsbeteiligungen angeht. Seit dem vergangenen Jahr wird bei allen alle Verwaltungsvorlagen, die den Bezirk betreffen, vorher geprüft, ob eine Öffentlichkeitsbeteiligung möglich und sinnvoll ist. In diesem Fall verspricht sich die Verwaltung von der Beteiligung eine erhöhte Zustimmung und Unterstützung seitens der Bevölkerung.

Höchstens 30 km/h erlaubt

Fahrradstraßen sind grundsätzlich dem Fahrradverkehr vorbehalten. Kraftfahrzeuge dürfen dort nur fahren, wenn dies durch Zusatzzeichen angezeigt wird. Häufig sind nur Pkw von Anliegern zugelassen, und für die gilt die Einbahnstraßenregelung. Radfahrer dürfen in beide Richtungen fahren, auch nebeneinander. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für alle Fahrzeuge 30 Stundenkilometer. Kraftfahrer müssen gegebenenfalls ihre Geschwindigkeit verringern, um die  Behinderung von Radfahrern zu vermeiden. (hwh)

Angesichts der Pandemie soll dafür aber kein öffentlicher Informations- und Diskussionsabend anberaumt werden. Stattdessen werden die direkten Anwohnerinnen demnächst wohl eine Postwurfsendung zum Beteiligungsverfahren in ihren Briefkästen finden. Daraus sollen die Details des Vorhabens ersichtlich werden, und ein Rücksendebogen wird beigelegt, auf dem die Bürger ihre Meinung kundtun können. Ein Online-Dialog soll ebenfalls pünktlich eingerichtet werden, über die Einzelheiten werden Plakate im Veedel informieren.

„Der hohe Anteil von Menschen mit Sprachbarrieren ist bei der Kommunikationsplanung zu beachten“, betont das Verkehrsamt in seiner Vorlage. Die Kalker Bezirksvertreter begrüßten das Projekt einstimmig.

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