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Hellige Knäächte un MägdeKölner Traditionsgesellschaft feiert Jubiläum -Reker freut sich, Tracht zu tragen

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Die Tanzgruppe der Helligen Knäächte un Mädgde bei ihrem Auftritt in der Volksbühne.

Die Tanzgruppe der Helligen Knäächte un Mädgde bei ihrem Auftritt in der Volksbühne.

Die Helligen Knäächte un Mägde waren schon beim ersten Rosenmontagszug dabei - nun feiern sie 200-jähriges Bestehen.

Die Helligen Knäächte un Mägde haben am vergangenen Sonntag in der Volksbühne mit ihrem eigenen Programm „Anno 1823 – mer jubiliere“ ihr Jubiläumsjahr eingeläutet. Neben den Roten Funken, den Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde und der Grossen von 1823 gehören die „Hellige“ zu den vier Traditionsgesellschaften, die mit dem Festkomitee Kölner Karneval 2023 ihr 200-jähriges Bestehen feiern.

Henriette Reker trägt Weiberfastnacht die Tracht der Helligen

Der erste Vorsitzende der Helligen Knäächte un Mägde, Thomas Andersson, begrüßte dazu auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Anlässlich des Jubiläums wird Reker an Weiberfastnacht die historische Tracht der Gesellschaft tragen. Sie freue sich sehr, „dass ich in diesem Jahr kein Soldat bin, sondern diese edle historische Tracht tragen werde!“ Die Farben Weiß, Rot und Schwarz würden für „Hätz, Fridde un Eleganz“ stehen, so Reker.

Seit dem ersten Kölner Rosenmontagszug ist die Tanzgruppe der „Hellige“ in ihren historischen Trachten in rot-schwarz-weiß bei jedem „Zoch“ mit dabei. Das Programm in der Volksbühne unternahm daher eine Zeitreise durch die vergangenen 200 Jahre. So tanzten die Helligen Knäächte un Mägde zum wohl ältesten Kölner Karnevalslied, „Alaaf de kölsche Kirmesse“ von Matthias Joseph de Noël aus dem Jahr 1804. Die „Hellige“ tanzten des Weiteren zur Musik des Kohberg Orchesters, das von Olav Calbow geleitet wird. Es sang Martin Koch, Tenor und Ensemblemitglied der Oper Köln.

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Karnevalsexperte Oelsner lobt Engagement

Die Tanzgruppe sowie die Jugendgruppe tanzten sich über Melodien der 1920er-Jahre hin zu aktuellen Songs wie von Brings oder Bläck Fööss aus dem Damals ins Jetzt. Die Tanzgruppen hatten auch Gäste auf der Bühne: Neben dem Dellbröcker Buure Schnäuzer Ballett gab es eine Uraufführung: Die Hellige tanzten in einem über Wochen gemeinsam geprobten Stück mit den Roten Funken zum „Ostermann Potpourri“.

Zu Gast war zudem Karnevalspsychologe und Brauchtumsexperte Wolfgang Oelsner. In seinem Festvortrag lobte er, dass die Helligen Knäächte un Mägde seit Jahrhunderten eben jenes Brauchtum pflegen. „Bräuche sind etwas anderes als Events. Natürlich gehören auch Events zum Brauchgeschehen– aber sie definieren es nicht. Bräuche bedeuten Kontinuität, es gibt ein Vorher und ein Nachher“, so Oelsner. „Diese Brauchstruktur über zwei Jahrhundert mit all ihren Wirbelstürmen, ov krüzz oder quer, zu halten, zu pflegen, weiterzuentwickeln, ist eine großartige Leistung.“ (awe)

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