Karneval in Köln: Funkenbiwak auf dem Neumarkt findet statt

Köln-Innenstadt – Das Funkenbiwak am Neumarkt findet statt – auch wenn es Stimmen in der Politik gibt, die das angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine eher ablehnen. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) etwa hält Karnevalszüge aktuell für völlig unangemessen. „Krieg und Karneval in Europa passen nicht zusammen“, sagte er. „Ich bin der Überzeugung, die Umzüge sollten abgesagt werden.“

Was das Festkomitee Kölner Karneval mittlerweile getan hat: der Zoch durchs Rhein-Energie-Stadion wurde abgesagt, an Rosenmontag soll es nun eine Friedensdemonstration entlang des klassischen Zugwegs geben.

„Ist doch klar, dass das politischer wird“

„Wir sehen das anders“, widerspricht Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken. Tagsüber war man mit 120 Gardisten in Kleinstgruppen über die Stadt verteilt unterwegs und hatte mit so genannten "Kötterbüchsen" für Flutopfer an der Ahr gesammelt. Auch in den kommenden Tagen will man zeigen, dass Karneval mehr ist als Saufen und Party machen. Und deshalb das für diesen Samstag geplante Funkenbiwak auf dem Neumarkt durchführen. „Ist doch klar, dass das politischer wird, aber alle neun Traditionskorps werden dabei sein – das wird ein Schulterschluss des Karnevals für Frieden und Freiheit“, so Hunold gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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„Das Funkenbiwak findet nur dann nicht statt, wenn es die Obrigkeit verbietet.“ Der Karneval und die Funken hätten die Zahl elf in ihrer DNA. „Elf steht auch für Égalité, Liberté und Fraternité, also Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit. In dieser Situation kann der Jeck zeigen, warum er so ist, wie er ist.“ Auch an der Friedensdemonstration des Festkomitee, die statt des Stadionzugs an Rosenmontag in der Innenstadt laufen soll, werden die Roten Funken sich in großer Uniform beteiligen. Wie die Polizei bestätigt, ist der Demonstrationszug bereits angemeldet.