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Sieger bei „Loss mer singe“Bläck Fööss landen Hit in Kölner Karnevalssession

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Mit deutlichem Vorsprung gewannen die Bläck Fööss bei „Loss mer singe“.

Köln – Seit ihr Lied „Die nächste Rund“ im November auf der 49. Folge des CD-Samplers „Karneval der Stars“ veröffentlicht worden war, zählten die Bläck Fööss mit zum engeren Favoritenkreis für den „Hit der Session“. Und so ist es dann auch gekommen, wenn man sich die Ergebnisse bei der Kneipen-Tour von Loss mer singen anguckt sowie beim „Jeck Duell“ von WDR 4 – da wurden die Fööss Montagabend von den Hörern und einer Fachjury zu Siegern gekürt.

Und es ist sicher nicht nur der Bonus zum 50-jährigen Bestehen der Band – nein, der neue Song kommt richtig gut bei den Jecken an und wird überall sogleich mitgesungen. Ein Verdienst auch der neuen Mitglieder in der „Mutter aller kölschen Bands“. Mirco Bäumer überzeugt als Sänger des Liedes, das Bassist Hanz Thodam geschrieben und komponiert hat.

Fööss-Song fällt bei Voting von Radio Köln durch

Nur den Hörern von Radio Köln scheint der Song nicht gefallen zu haben. Bei der „Top Jeck“-Wertung des Lokalsenders waren die Fööss schon in der ersten Vorrunde sang- und klanglos rausgeflogen. Da teilen sie das Schicksal von Kasalla, die mit „Pommes un Champagner“ ebenfalls in der Vorrunde ausschieden, bei Loss mer singe aber auf dem zweiten Platz landeten. Den LMS-Überraschungsdritten, die AG Arsch huh, hatte der Radiosender gar nicht auf der Liste.

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Mit ihrer Stimme für „Su läuf dat he“, eine klare musikalische Ansage gegen Rechtspopulisten und Rechtsextreme, wollten auch die Jecken ein politisches Statement setzen. Der Song war quasi auf der Zielgeraden noch an Miljö („Null oder hundert“) und Eldorado („Verlieb Dich nie“) vorbeigerauscht.

Das ist auch ganz im Sinne der Musiker um Arno Steffen, der den Song mit Hannes Schöner von den Höhnern geschrieben und komponiert hatte und mit weiteren Sängern wie Tommy Engel, Peter Brings, Henning Krautmacher und Sven Welter aufgenommen hatte. „Manchmal muss man sich wehren und Musiker wehren sich am besten mit Musik. Deswegen singen wir »Loht unser Leeder en Rauh«.“ Auch die Blauen Funken unterstützen dieses politische Engagement und hatten die AG deshalb bei ihrer Volkssitzung am Sonntag im Tanzbrunnen auftreten lassen.

Eldorado-Song kommt vor allem in Kneipen an

Noch Chancen auf einen Titel haben Eldorado, die bei Radio Köln neben Bands wie Höhner, Pläsier, Kuhl un de Gäng oder Hanak im Finale stehen. Den Eldorado-Song „Verlieb dich nie (in dat Mädche hinger d’r Thek)“, im Original von der norddeutschen Band Fersengold, hat Sänger Manuel Sauer entdeckt und mit Lebenspartnerin Andrea Schönenborn von den Funky Marys eingekölscht.

Er läuft vor allem in Kneipen super: „Wir sind sehr dankbar, wie gut das Publikum uns annimmt“, freut sich Sauer, der mit der Band auf etwa 70 Auftritte in dieser Session kommt, zwei davon waren gemeinsam mit Fersengold. „Es ist total schön, wenn du zu spielen anfängst und die Leute alle schon mitsingen können.“ Die Band plant jetzt eine Kneipentour unter dem Motto „Neuer Deckel, neues Jlöck“, die mit einem Konzert am 3. Oktober im Mülheimer Club Volta abgeschlossen werden soll.

Torben Klein schafft es aus dem Stand auf Platz zwei

Eher als Außenseiter war in dieser Session Torben Klein am Start, der es mit „Lääv“ aber aus dem Stand bei den WDR 4-Hörern auf Platz zwei schaffte. Nach seinem Ausstieg als Frontmann der Räuber war er als Solist unterwegs. Und das vorwiegend bei kleineren KGs am Stadtrand oder außerhalb von Köln. „Da konnte ich mir die Hörner abstoßen“, sagte Klein und lacht. Das sei eine gute Erfahrung gewesen. „Die Leute brauchen immer ein Lied, um zu checken, wer da steht. Aber dann ist es ziemlich egal, ob man alleine ist oder mit Band.“

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Das Publikum holt er sich meist mit einem Räuber-Hit, den er geschrieben hat, „Für die Iwigkeit“ oder „Home is where the Dom is“. Danach kämen die neuen Songs „Form ein Herz mit deinen Händen“ oder „Lääv“ auch gut an. „Im nächsten Jahr singe ich wieder viel in Köln. Da bin ich schon gut gebucht: oft solo, aber auch schon für 30 Auftritte mit Band.“

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