Kinofilm auf NachfrageKölner Elternverein wirbt für Inklusions-Dokumentation

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Mitglieder des Elternvereins „Mittendrin“ verschicken Informationen zum Dokumentarfilm „Die Kinder der Utopie“.

Mitglieder des Elternvereins „Mittendrin“ verschicken Informationen zum Dokumentarfilm „Die Kinder der Utopie“.

Köln – Nach „Video on demand“ wird es nun erstmals auch „Cinema on demand“ geben. Wer den neuen Film des Regisseurs Hubertus Siegert sehen möchte, kann ihn in seine Stadt holen. Der Elternverein „Mittendrin“ hat zusammen mit Siegert und Berliner Mitstreitern eine ungewöhnliche Kampagne auf den Weg gebracht. Man bestellt im Internet vorab eine Kinokarte und versucht, andere zu begeistern, gleiches zu tun. Je größer die Nachfrage, desto mehr Kinos werden von einem professionellen Filmvertrieb gebucht.

Der Kölner Elternverein, der zurzeit von seinem Ladenlokal an der Luxemburger Straße aus Pakete mit Infomaterialien und Kinoposter verschickt, war ein naheliegender Partner für die Aktion. Er streitet bundesweit für Inklusion und berät Eltern, Schulen und Jugendeinrichtungen.

„Die Kinder der Utopie“

Der Dokumentarfilm, der hier auf originelle Weise promotet wird, zeigt sechs junge Erwachsene, die sich zwölf Jahre nach ihrer gemeinsamen Schulzeit in einer inklusiven Schule wiedersehen. Regisseur Siegert hat die sechs als Schulkinder für seinen Film „Klassenleben“ begleitet. Nun beschreibt der neue Film „Die Kinder der Utopie“, was aus den Schülern geworden ist. Der Filmemacher wie auch die Verantwortlichen von „Mittendrin e.V.“ hoffen darauf, dass der Film die Debatte über die Inklusion in Deutschland neu belebt.

Tausende Kartenbestellungen

„In politischen Parteien glaubt kaum noch jemand daran, dass man mit der Idee des gemeinsamen Lernens von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung noch Menschen begeistern kann“, sagt Eva-Maria Thoms vom Elternverein. Die vielen Reaktionen und Kartenbestellungen für den Film zeigten nun das Gegenteil.

Für Köln seien bereits Kinosäle im Cinenova, Odeon und Filmpalast für den bundesweiten Aktionstag am 15. Mai reserviert. Nach der Vorführung wird es Gesprächsrunden geben. Bundesweit seien durch die Kampagne bislang mehr als 15 000 Menschen mobilisiert worden. Der Film wird am 15. Mai in 120 Städten in möglichst vielen Kinos laufen. Bislang haben sich rund 500 Freiwillige gemeldet, die als Paten einzelne Veranstaltungen betreuen. Die Resonanz ist viel größer als erwartet. „Wir sind völlig überrascht und können den Ansturm kaum bewältigen“, so Christine von Kirschbaum von „Mittendrin“. Man hoffe, dass der Film und die Gesprächsrunden „viele Menschen daran erinnern, dass das gemeinsame Lernen einen großen Wert für unsere Gesellschaft hat“.

www.mittendrin-koeln.de

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