„Eingriff in Grundrechte“Corona-Fälle an 25 Kölner Schulen – Eltern schreiben Reker

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Symbolbild

  • Inzwischen befinden sich fast 400 Kölner Schüler und Lehrer in häuslicher Quarantäne.
  • Die Eltern protestieren in einem Brief an OB Reker gegen die pauschale Quarantäne ohne Option auf Testung und die Informationspolitik des Gesundheitsamtes.
  • Das Kölner Gesundheitsamt wartet bislang vergeblich auf den von Gesundheitsminister Laumann angekündigten Brief mit der Empfehlung zur Verkürzung der Quarantäne durch Tests.

Köln – Zwei Wochen nach Schulbeginn gibt es inzwischen an 25 Kölner Schulen Corona-Fälle. Betroffen sind bislang 21 Schüler und sieben Lehrer. Im Zuge dessen wurden nach Angaben der Stadt 368 Schüler und 30 Lehrer als Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt.

Einer der jüngsten Fälle trat in der Katholischen Grundschule Mainzer Straße in der Südstadt auf, wo am Freitag zwei Klassen unter Quarantäne gestellt wurden. Die Elternschaft wandte sich mit einem Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker forderte sie eindringlich auf, statt pauschaler Quarantäne die Kinder testen zu lassen, um ihnen so diesen „massiven Eingriff in die Grundrechte“ zu ersparen.

Hier lesen Sie mehr: Corona in Köln – Aktuelle Fallzahlen und Entwicklungen

Alles zum Thema Henriette Reker

Dabei bezogen sich die Eltern auf den Vorstoß von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (hier lesen Sie mehr). Dieser hatte vergangene Woche die Kölner Praxis kritisiert und angekündigt, den Gesundheitsämtern in einem Brief zu empfehlen, Quarantäneverkürzung durch Tests möglich zu machen. Die Stadt verwies darauf, dass diese Quarantänereglungen genau den Vorgaben des Landes NRW entsprechen. Der angekündigte Brief mit anderslautenden Empfehlungen sei beim Gesundheitsamt bislang nicht eingegangen.

Kölner Eltern kritisieren das Gesundheitsamt

Kritik übten die Eltern zudem am Informationsmanagement des Gesundheitsamtes. Lediglich die Schulleitung habe die Eltern über die Quarantäne informiert. Die rechtlich notwendige und den Eltern zugesagte offizielle Anordnung der Quarantäne habe dagegen tagelang auf sich warten lassen.

Das Gesundheitsamtes erklärte, dass die Schulleitung noch am Tag des Bekanntwerdens über die Quarantäne für die betroffenen Kinder informiert und aufgefordert wurde, die Eltern sofort zu informieren. Den Brief mit der offiziellen Quarantäneanordnung habe man erst Montag versenden können, da zuvor interne rechtliche Prüfungen durchlaufen werden mussten.

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Im Schulausschuss übten SPD, Grüne und FDP ebenfalls Kritik an der Quarantäneregelung des Landes. Ein Verkürzen der Quarantäne durch Frei-Testen müsse ermöglicht werden. Auf die Kritik am Corona-Informationsmanagement in den Schulen hat die Stadt reagiert. So werden den Schulleitungen nun wöchentliche Infobriefe zur Verfügung gestellt, in denen aktuell alle wichtigen Fragen zum Thema Corona-Fällen an Schulen beantwortet werden.

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