Diese Stellenausschreibung sorgt für Ärger: An der Kölner Kirche St. Pantaleon wurden neue Kita-Mitarbeiterinnen angeworben. Das „d“ für „divers“ war durchgestrichen.
St. Pantaleon„Divers“ – Job-Anzeige für kirchliche Kita in Köln sorgt für Ärger

Die Kirche St. Pantaleon in der Kölner Innenstadt
Copyright: Alexander Roll
Die Kölner Kita St. Pantaleon hat zuletzt mit einer Ausschreibung nach neuen Erziehern und Erzieherinnen gesucht. Vor der Kirche in der Kölner Altstadt hingen die Stellenanzeigen verschlossen in einem Glaskasten. Doch ein Detail hat dabei für mächtig Ärger bei aufmerksamen Passanten gesorgt.
Mit dem „d“ in der Stellenanzeige müssen Chefs auch intergeschlechtlichen Menschen einen Job anbieten – doch dieses wurde in diesem Fall offenbar einfach durchgestrichen. Mehrere Leser und Leserinnen meldeten sich beim „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Das „d“ für „divers“ wurde in einer Stellenausschreibung für eine Kölner Kita einfach durchgestrichen.
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Auf Anfrage erklärt das Erzbistum: „Die Hintergründe der offenbar nachträglich veränderten Stellenausschreibung lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider nicht nachvollziehen.“
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Erzbistum Köln: „Wir haben Respekt vor Menschen, die sich zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen“
Die Schaukästen werden laut Erzbistum normalerweise von verschiedenen Gemeindemitgliedern auf- und zugeschlossen. So ließe sich aktuell nicht rekonstruieren, „wer wann und wie eigenmächtig die korrekt ausgeschriebene Stellenanzeige verändert“ habe. Auch seien die betroffenen Schaukästen nicht sicher gegen unbefugtes Öffnen.
Der Pfarrgemeinde sei es laut Erzbistum ein großes Anliegen, „dass Aushänge, die in den Schaukästen platziert werden, in Zukunft nicht nachträglich verändert und verfälscht werden“. Daher werde die Gemeinde nun darauf hinwirken, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommt, unter anderem auch durch Gespräche mit den Mitgliedern der Gemeinde.
Zudem betonte das Erzbistum: „Wir haben Respekt vor Menschen, die sich zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen.“ Niemand dürfe wegen seiner sexuellen Orientierung oder seiner geschlechtlichen Identität diskriminiert, abgewertet oder kriminalisiert werden.
Mittlerweile wurde die Stellenausschreibung entfernt und durch neue Aushänge ersetzt. Gesucht werden nun „Praktikant(innen), ein oder eine PIA-Auszubildende(r) und Berufs-Praktikant(innen).“ (red)