43 Unfälle hat es laut „Allianz direct“ auf der Straße gegeben. Damit handelt es sich auch um die viertgefährlichste Straße in ganz NRW.
Platz vier in ganz NRWStraße in Kalk laut Auswertung erneut gefährlichste in Köln

Die Kalker Hauptstraße ist laut einer Auswertung von „Allianz direct“ erneut zur gefährlichsten Straße Kölns gekürt worden.
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Im zweiten Jahr in Folge steht die Kalker Hauptstraße an der Spitze der Liste der gefährlichsten Straßen Kölns – zumindest nach der aktuellen Auswertung des Versicherers „Allianz Direct“. Demnach kam es dort im vergangenen Jahr zu 43 Unfällen mit Personenschaden. In 40 Fällen wurden Menschen leicht verletzt, in drei Fällen schwer. Landesweit rangiert die Kalker Hauptstraße damit auf Platz vier der unfallträchtigsten Straßen in Nordrhein-Westfalen.
Gefährlicher waren laut Allianz-Auswertung nur der Ruhrschnellweg in Essen (46 Unfälle), die Hammer Straße in Münster (57 Unfälle) und die Trierer Straße in Aachen (58 Unfälle). Auf Platz neun liegt die Aachener Straße zwischen Weiden und Melaten mit 37 Unfällen, davon fünf mit schweren Verletzungen.
Umstrittene Methodik
Bereits 2023 war die Kalker Hauptstraße die unfallreichste Straße Kölns – damals mit 55 Unfällen. Die Methodik der Allianz ist allerdings umstritten, da sich die ausgewerteten Straßen stark in Größe und Verkehrsbelastung unterscheiden können. Um sie dennoch vergleichbar zu machen, wurden die Daten nach Postleitzahlbereichen aufgeschlüsselt. Doch selbst das reiche nicht, sagte ADAC-Verkehrsexpertin Roman Suthold bereits im vergangenen Jahr: „Selbst wenn man die Straßen nach Postleitzahlen unterteilt, sind die Unterschiede zwischen einzelnen Straßen zu groß, um wirklich zu sagen: Das ist die gefährlichste Straße Kölns.“ Dennoch räumte er ein, dass auf der Kalker Hauptstraße Handlungsbedarf bestehe. „Der Fuß- und Radverkehr hat dort in den vergangenen Jahren nach meiner Wahrnehmung deutlich zugenommen. Das passt mit den baulichen Gegebenheiten dort nicht mehr zusammen.“
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Tatsächlich soll die Kalker Hauptstraße verändert werden. Rad- und Fußverkehr sollen mehr Platz erhalten. Wie die Straße jedoch konkret umgestaltet wird, ist noch offen. Die Verwaltung hat im Juni einen Planungsbeschluss für den Abschnitt zwischen Rolshover Straße und Kapellenstraße in den Verkehrsausschuss und die Bezirksvertretung Kalk eingebracht.
Die Vorlage beauftragt die Verwaltung, zwei Varianten weiter auszuarbeiten: eine Einbahnstraßenlösung sowie eine Vollsperrung für den motorisierten Individualverkehr, bei der lediglich Rad- und Busverkehr zugelassen wären. Nach Abschluss dieser Planungen sollen die Ergebnisse den politischen Gremien zur weiteren Beratung und Entscheidung vorgelegt werden.
Die Unfallkommission der Stadt geht bei der Ermittlung der gefährlichsten Verkehrshotspots anders vor: Sie betrachtet einzelne Kreuzungsbereiche. So stuft die Stadt den Bereich Kalker Hauptstraße/Kalk-Mülheimer Straße/Rolshover Straße mit neun Unfällen im vergangenen Jahr als „Unfallhäufungsstelle“ ein. Deutlich stärker belastet ist jedoch die Kreuzung Cäcilienstraße/Neuköllner Straße/Nord-Süd-Fahrt mit 18 Unfällen – nach Angaben der Stadt der aktuell größte Unfallhotspot Kölns.
Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr leicht gesunken – um 1,8 Prozent. 2024 registrierte die Polizei 37.051 Unfälle, im Jahr zuvor waren es 36.398. Dabei wurden 570 Menschen schwer verletzt, 15 starben.

