Modehaus Sauer verkauftDoch kein Ausweichquartier für Römisch-Germanisches Museum?

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Das ehemalige Modehaus Sauer an der Minoritenstraße

Das ehemalige Modehaus Sauer an der Minoritenstraße

Köln – Der von der Stadtverwaltung beabsichtige Kauf des leerstehenden ehemaligen Modehauses Franz Sauer ist gescheitert. Wie der Leiter des Liegenschaftsamtes, Detlef Fritz, bestätigte, gab es einen weiteren Interessenten, der einen höheren Preis zu zahlen bereit war.

Der Stadtrat hatte für das Geschäft im Frühjahr 9,95 Millionen Euro bewilligt. Obwohl das Liegenschaftsamt das Angebot noch einmal um eine halbe Million Euro erhöhte, bekam ein Investor aus der Versicherungswirtschaft den Zuschlag für die Immobilie an der Minoritenstraße.

Stadt könnte das Gebäude immer noch mieten

Die Verwaltung wollte das Gebäude übergangsweise als Museum nutzen. Dort sollte ein Teil des Römisch-Germanischen Museums untergebracht werden, dessen Stammhaus am Roncalliplatz von Grund auf saniert werden muss. So ganz hat Fritz den Plan noch nicht aufgegeben. Möglicherweise könne die Stadt das Gebäude mieten.

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„Wir befinden uns im Gespräch mit dem Käufer und haben unsere Vorstellungen ausgetauscht“, sagte der Amtsleiter. Die Vertragsbedingungen würden derzeit geprüft. In den kommenden Wochen soll der Rat entscheiden, ob eine Mietvereinbarung mit dem Investor zustande kommt. Sollten die Fraktionen das ablehnen, „gibt es mehrere Alternativobjekte“, sagte Fritz.

Die Betriebserlaubnis für das 1974 eröffnete Geschichtsmuseum endet am 31. Dezember 2017. Eine Verlängerung hält die Bauverwaltung aufgrund des schlechten Bauzustandes für ausgeschlossen.

Geeignet als Übergangsmuseum

Für die mehr als 40 Millionen Euro kostende Sanierung, die Anfang des kommenden Jahres beginnen sollten, waren ursprünglich drei bis vier Jahre vorgesehen. Die Wiedereröffnung war für 2021 vorgesehen. Vor einigen Monaten teilte Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach überraschend mit, das Ausstellungsgebäude werde für einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren nicht zur Verfügung stehen. Allein die Planung für die mit einigen Umbauten verbundene Instandsetzung werde vier Jahre dauern. Die Politik reagierte verärgert. Noch ist nicht klar, ob es überhaupt ein Ausweich-Domizil geben wird.

Nach Angaben der Liegenschaftsverwaltung würde sich das ehemalige Modehaus Sauer gut eignen. Es ließe sich ohne größeren Aufwand als Übergangsmuseum herrichten, sagte Fritz.

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