Köln – Von einem „spektakulären Umbau“ sprach Theaterleiter Henning Pillekamp, als er am Freitag zusammen mit Projektleiter Nils Lunow durch den Musical Dome führte. Wenn man sah, was sich dort derzeit verändert, konnte man ihm Recht geben. Seit Mitte Mai laufen die Umbauarbeiten, die 13 Wochen dauern und einen „alle Sinne betörenden Pariser Nachtclub“ entstehen lassen, wie Pillekamp sagte. Von Oktober an wird hier „Moulin Rouge! Das Musical“ gezeigt.
Rund 20 Millionen Euro investiert das Unternehmen Mehr-BB Entertainment, das den Musical Dome betreibt, in die bisher wohl aufwendigste Bühnenproduktion, die Köln je gesehen hat. Zu den Investitionen gehören nicht nur der Einbau einer komplett neuen Bühnentechnik und die Umwandlung des Zuschauerraums, sondern auch eine Rundum-Modernisierung des Foyers und die Neugestaltung des Haupteingangs.
Songs von Lady Gaga, Adele, Rihanna und Beyoncé
Als 1996 die Glas-Stahl-Konstruktion mit dem blauen Zeltdach entstand, war sie als temporäre Spielstätte für das Musical „Gaudí“ gedacht. Doch sie wurde zur festen Adresse für Musical-Gastspiele, Live-Konzerte und Shows; von März 2012 bis Herbst 2015 diente sie als Interimsspielstätte für die Kölner Oper.
Mehr-BB Entertainment plant, dass „Moulin Rouge“ langfristig in Köln bleibt. Gespielt werde so lange, wie der Erfolg anhalte, sagte Maik Kokow, Geschäftsführer und Produzent von Mehr-BB-Entertainment, im Mai. Sollte dies länger als bis 2026 dauern, würde die Produktion ins Staatenhaus umziehen, das zum neuen Musicaltheater werden soll. Für den Musical Dome sei es „der Beginn einer neuen Ära“, so Pillekamp.
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Das Musical, das auf dem Film von Baz Luhrmann basiert, erzählt die Geschichte von Schriftsteller Christian, der sich in Satine verliebt, den schillernden Star des legendären Pariser Nachtclubs; zwischen ihnen steht der Duke of Monroth, der das finanziell angeschlagene Moulin Rouge kaufen will. Von Offenbach bis zu Lady Gaga: Das Stück bietet nicht nur Lieder aus dem Film, sondern auch zusammengemischte Songs von Popgrößen wie Adele, Rihanna oder Beyoncé – insgesamt mehr als 75. Am Broadway und im Londoner Westend läuft die vielfach ausgezeichnete Produktion mit großem Erfolg.
Musical Dome nach Umbau mit 200 Zuschauern weniger
Zu den Arbeiten im Musical Dome gehört die Montage von Aluminiumtraversen für den Bau des neuen Schnürbodens, von Winden und Antrieben für Bühnenwagen und Zugschlitten. Zwei besonders große Traversen zwischen der Beleuchterbrücke und einem Portal können ein Gewicht von bis zu sieben Tonnen tragen. Unter dem bisher nackten Dach werden unter anderem 30 Kronleuchter und Stoffbahnen mit Lichterketten hängen, die insgesamt 2000 Meter messen.
Der Zuschauerraum wird mit Unmengen von Stoff ausgekleidet, wie im Foyer wird dort ein neuer Teppichboden verlegt, und aus Stahl und Gipskarton entstehen an den Seiten neue Wände. Hinzu kommen 34 Säulen und sechs Logen. Die wichtigsten Deko-Elemente für die Seitenwände sollen Mitte August eintreffen: eine Mühle und ein Elefant.
Der Umbau bringt es mit sich, dass der Zuschauerraum mit 1550 Plätzen rund 200 Zuschauer weniger fasst als früher. „Die Sichtlinien sollen besser werden“, sagte Projektleiter Lunow. Die Band wird im Untergeschoss platziert und die Musik von dort übertragen. Lunow ist sich sicher, dass der opulent gestaltete Raum die Besucher begeistern wird: „Wenn die Zuschauer in den Saal kommen, werden sie wie weggeblasen sein.“
