Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den Menschen in Tel Aviv ihre Solidarität ausgesprochen. Nun steht sie in der Kritik.
„Das ist seltsam einseitig“OB Reker spricht Israel ihre Solidarität aus – und bekommt Kritik

OB Henriette Reker hat auf Facebook den Menschen in Tel Aviv ihre Solidarität ausgesprochen. Die Nutzerinnen und Nutzer äußern sich kritisch zu dem Beitrag. (Archivbild)
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Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den Menschen in der israelischen Metropole Tel Aviv ihre Solidarität und die von „vielen Kölnerinnen und Kölnern“ ausgesprochen. Reker wandte sich in einem Posting auf ihrer Facebook-Seite an die „Freundinnen und Freunde“ in Tel Aviv, bei denen man in Gedanken sei. Sie hoffe, schrieb Reker weiter, „auf eine baldige Beruhigung der Lage.“
Abgesetzt wurde der Post am Dienstagnachmittag. Am Morgen war eine von Donald Trump ausgerufene Waffenruhe in Kraft getreten, an die sich die Kriegsparteien Israel und Iran weitestgehend gehalten haben. Seit der Einstellung der gegenseitigen Angriffe gilt der Israel-Iran-Krieg als beendet.
Köln und Tel-Aviv: Eng verbunden durch Städtepartnerschaft
Am 13. Juni hatte die israelische Luftwaffe in dem seit Jahrzehnten anhaltenden Konflikt mit dem Iran erstmals wieder Ziele in der islamischen Republik bombardiert. Die iranischen Streitkräfte antworten daraufhin mit Raketen, die sie unter anderem auf den Großraum Tel Aviv-Jaffa abfeuerten.
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Mit Köln ist Tel Aviv seit 1979 durch eine Städtepartnerschaft verbunden, es ist die erste Partnerschaft zwischen einer deutschen und israelischen Stadt. Bereits zuvor hatte es verschiedene Kooperationen zwischen den beiden Städten gegeben.
Kritik an fehlender Empathie für Gaza
Die Solidaritätsbekundungen der Kölner Oberbürgermeisterin stoßen bei den Nutzern des sozialen Netzwerks derweil auf wenig Verständnis, kritisiert wird vor allem die ausbleibende Solidarität mit den Menschen in Gaza. Während eine Nutzerin noch sachlich schreibt, dass es „wünschenswert“ sei, wenn Reker „bei aller Solidarität mit ihren israelischen Freunden etwas Empathie für zigtausende palästinensische Opfer in Gaza zeigen würde“, bezeichnen andere Nutzer den Post als „ekelhaft“.
Auch „Scheinheiligkeit“ wird Reker vorgeworfen. Ein User betitelt die parteilose Politikerin, die bei der Kommunalwahl im September nach zehn Jahren an der Spitze Kölns nicht mehr antreten wird, derweil als „schlechteste Bürgermeisterin der Kölner Geschichte.“
Köln: Auch Städtepartnerschaft mit Bethlehem
Mit Bethlehem unterhält Köln seit 1996 auch eine offizielle Städtepartnerschaft zu einer palästinensischen Stadt. Die palästinensische Bevölkerung in Gaza und dem Westjordanland werde aber von der Solidaritätsbekundung ausgespart, kritisiert eine Nutzerin unter Nennung dieses Beispiels, ohne zu schreiben, dass offenbar die Solidaritätsbekundung mit Israel auf die Städtepartnerschaft zurückzuführen ist. „Es ist für viele in Köln nicht nachvollziehbar, wenn nur Solidarität mit den Menschen in Israel gezeigt wird. Das ist seltsam einseitig“, schreibt die Nutzerin.

