Bericht veröffentlichtWarum die Stadt Köln mehr Heizenergie verbraucht als früher

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Außenansicht der beleuchteten Kölner Zentralbibliothek am Neumarkt in der Nacht.

Außenansicht der beleuchteten Kölner Zentralbibliothek am Neumarkt in der Nacht.

Die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln veröffentlicht seit dem Jahr 2005 einen Energiebericht. 

Die Stadt Köln hat im Jahr 2021 mehr Heizenergie verbraucht als im Jahr 2020, dafür aber ihren Strom- und Wasserbedarf in Verwaltungsgebäuden, Schulen, Kindertagesstätten, Grünobjekten und Museen reduziert. Das geht aus dem Energiebericht 2022 der hervor, den die städtische Gebäudewirtschaft jetzt veröffentlicht hat.

Die Stadt verbrauchte demnach vier Prozent mehr Heizenergie, 2,1 Prozent weniger Strom und 7,5 Prozent weniger Wasser. Die Daten sind stark geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die sich 2021 auf einem Höhepunkt befand. Die Gebäudewirtschaft stellte daher deutliche Abweichungen in der Nutzung der Gebäude gegenüber den Jahren vor Ausbruch der Pandemie fest.

Der überwiegende Unterrichtsausfall an den Schulen und die verstärkte Verlagerung der städtischen Dienstbetriebe ins Homeoffice führte demnach zu reduzierten Strom- und Wasserverbräuchen. Die Erhöhung der Temperaturen in Klassenräumen aufgrund der verstärkten Belüftung habe hingegen zu einem erhöhten Heizenergieverbrauch geführt, so die Stadt. Das habe auch dazu beigetragen, dass trotz des Bezugs von 100 Prozent Ökostrom eine um 0,7 Prozent größere Menge an Kohlenstoffdioxid entstanden ist als noch im Jahr 2020.

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Zur Einsparung von Wasser habe nach Einschätzung der Gebäudewirtschaft auch der Einsatz der Energiemanagementsoftware Interwatt beigetragen. Zu hohe Verbräuche, beispielsweise durch das dauerhafte Laufen einer Toilettenspülung, würden mit der Hilfe des Programms schnell erkannt und könnten so umgehend behoben werden.

Scheinbar höherer Verbrauch bei den Kölner Museen

Beim Blick auf die Museen zeigt sich ein deutlich höherer Anstieg bei der verbrauchten Heizenergie um 24,7 Prozent. Dabei handelt es sich laut der Gebäudewirtschaft aber lediglich um eine scheinbare Verbrauchserhöhung. Die Heizenergie in den Museen wird ausschließlich aus dem Fernwärmenetz bezogen. Wegen erheblicher Abweichungen zwischen den Eigenablesungen der Zähler und den auf Basis von maschinellen Schätzungen erstellten Abrechnungen komme es zu dem scheinbar deutlich gestiegenen Verbrauch, so die Gebäudewirtschaft. Ein verbessertes Verfahren zur Verbrauchserfassung sei derzeit in Arbeit.

Insgesamt hat die Gebäudewirtschaft 2021 gegenüber der ersten Erfassung im Jahr 2005 22,4 Prozent Heizenergie, 20,6 Prozent Strom und 40,3 Prozent Wasser gespart.

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