„Ergebnis der aktuellen Verkehrspolitik“Kölner Stadtrat diskutiert Anstieg der Zahl an Verkehrstoten

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Eine Gedenkstelle für eine verstorbene Joggerin an der Kreuzung Barbarastraße/Boltensternstraße.

Eine Gedenkstelle für eine verstorbene Joggerin an der Kreuzung Barbarastraße/Boltensternstraße.

Warum starben im Vorjahr mehr im Kölner Straßenverkehr als in den Jahren zuvor? Die Diskussion geriet zur Debatte über die Verkehrspolitik.

Der Kölner Stadtrat hat sich am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde mit der Verkehrssicherheit in Köln beschäftigt — die Polizei hatte am Dienstag die neueste Statistik veröffentlicht.

Wie berichtet, sind in nahezu allen Bereichen die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik im vergangenen Jahr gestiegen und wieder auf dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019. Insgesamt zählte die Polizei 36.833 Unfälle, das sind knapp 100 pro Tag. 25 tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer im Vorjahr waren so viele wie seit Jahren nicht. 17 der Opfer waren älter als 60 Jahre, 14 waren zu Fuß unterwegs.

SPD will weg vom „Klein-Klein“

Die Debatte im Stadtrat geriet in weiten Zügen zu einer Debatte über die Verkehrspolitik und den Fragen: Wie viel Autoverkehr soll es in Köln sein? Und wie soll der knappe Raum aufgeteilt werden?

Lukas Lorenz, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagte: „Die Bekämpfung der weiterhin hohen Verkehrstoten muss unser aller Auftrag sein.“ Lorenz forderte den Ausbau von durchgängigen Radrouten anstatt des aktuellen „Klein-Klein“.

FDP sieht Unzufriedenheit als Ursache für Aggressivität

Stefanie Ruffen von der FDP sagte: „Die Menschen sind unzufrieden und frustriert und viele werden aggressiv, weil sie nicht nach vorne kommen.“ Ruffen wunderte sich, dass das Mehrheitsbündnis aus Grünen, CDU und Volt eine Aktuelle Stunde zum Thema eingebracht hatten, denn: „Ich gehe davon aus, dass die Situation das Ergebnis der aktuellen Verkehrspolitik ist.“ Grüne und CDU prägen seit 2015 die Verkehrspolitik.

Volt-Fraktionschefin Jennifer Glashagen sagte: „Wir müssen die ganze Stadt und den Stadtraum verändern.“ Güldane Tokyürek (Linke) forderte mehr Tempo-30-Zonen und einen Fußgängerbeauftragten für jeden der neun Stadtbezirke, zuletzt hatte der gesamtstädtische Fußgängerbeauftragte Nico Rathmann gekündigt.

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