Wegen Corona-KriseSilvia Krüger verpasst erstmals in 34 Jahren Spiel des 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
FC-Fan Silvia

Silvia Krüger hat seit 34 Jahren kein FC-Spiel verpasst.

  • Silvia Krüger ist bei jedem Spiel des 1. FC Köln dabei – und das seit 34 Jahren.
  • Doch die Corona-Krise hat alles verändert. Fans im Stadion sind nicht erlaubt. Geisterspiele sind der neue Fußball-Alltag.
  • Und Silvia Krüger hat zum ersten Mal seit 1986 ein Heimspiel des FC verpasst. Wir haben mit der Stadion-Dauerbrennerin gesprochen.

Köln – „Als ich die FC-Hymne vor dem Fernseher hörte, musste ich doch noch heulen.“ Silvia Krüger wird diesen 17. Mai 2020, diesen 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga, nicht vergessen.

Die 54-Jährige aus Langenfeld, die seit Jahrzehnten aus der Fanszene des 1. FC Köln nicht mehr wegzudenken ist, konnte erstmals seit 34 Jahren ein Heimspiel ihres Lieblingsvereins nicht besuchen. Dank Corona. Die letzte Heimpartie hatte sie am 11. Oktober 1986 gegen Dortmund verpasst (2:0), damals war sie mit ihrem damaligen Verlobten im Urlaub auf Gran Canaria.

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Ins Kölner Rhein-Energie-Stadion geschmuggelt?

Die einzigartige Serie, ist sie jetzt beendet? Silvia Krüger widerspricht dem vehement. „Natürlich ist sie das nicht. Das ist schließlich höhere Gewalt. Sobald ich wieder ins Stadion kann, werde ich das tun“, sagt die Anhängerin dann doch mit einem Schmunzeln. Nach besagtem Heimspiel des FC gegen Mainz (2:2) habe sie noch am Sonntagabend einige Anrufe von Fans bekommen. Diese hatten vermutet, dass sie sich doch irgendwie ins Stadion geschmuggelt hätte. Silvia Krüger musste sie enttäuschen, auch ihr blieb der Zutritt verwehrt. Sie hatte es freilich auch nicht erst versucht.

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Dass sie das Spiel dann am TV verfolgen konnte, war nicht selbstverständlich. Sie besitzt kein Abo des Senders Sky. Ganz einfach, weil sie es als Stadion-Dauerbrennerin, die quasi nur an Spielen ihres FC interessiert ist, auch nicht benötigt. Freunde luden sie ein. „Die waren total lieb, dennoch war es auch grauenhaft, denn ich habe die Stadion-Atmosphäre sehr vermisst“, schildert Krüger, für die bereits der 11. März mit dem ersten Kölner Geisterspiel in Mönchengladbach ein einschneidendes Datum war: Da verpasste sie erstmals seit dem 23. Oktober 1989 wieder ein Auswärtsspiel des FC. Bei den folgenden 1200 Pflichtspielen der Kölner war die Verwaltungsangestellte der Stadt Leverkusen immer live vor Ort dabei.

Auch geliebter Heimatklub Germania Reusrath pausiert

Da auch ihr geliebter Heimatklub Germania Reusrath derzeit pausieren muss und ihre bereits erworbenen Tickets für eine Tournee ihres Lieblingssängers Ben Zucker vorerst hinfällig sind, ist im Leben der Silvia Krüger derzeit einiges weggebrochen. Sie klagt nicht darüber, dafür hat sie eine zu positive Lebenseinstellung. „Aber das Treffen mit meinen FC-Freunden vor den Spielen, das fehlt mir dann doch sehr“, gibt der große Fan zu. Und hofft, dass die stadionfreie Zeit zumindest absehbar ist.

Vorerst begibt sie sich auf Reisen. Es geht bald auf ihre Lieblingsinsel Norderney. Denn dort darf man in Gegensatz zu den Stadien wieder hin. Ein Urlaub mitten in der Saison. Unvorstellbar vor Corona.

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