„In Energiekrise nicht zeitgemäß“Politik könnte Ebertplatz-Eisbahn verhindern

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Die Eisbahn am Ebertplatz 2019

Köln – Die Kölner Politik nimmt den Vorschlag der Verwaltung, die Eisbahn am Ebertplatz in diesem Jahr nicht aufzustellen, größtenteils positiv zur Kenntnis. Dass der Rat dem Vorschlag bei seiner Sitzung am Donnerstag zustimmt, gilt als wahrscheinlich. „Zur Klimakrise ist nun auch noch die Energiekrise dazugekommen. Wir unterstützen die Vorlage natürlich, wir halten sie für richtig“, sagte Christiane Martin, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das von der Verwaltung ins Spiel gebrachte synthetische Eisstockschießen hält sie für eine „gute Alternative“.

Schon im vergangenen Jahr wollten die Grünen die Eisbahn mit Blick auf den Klimanotstand verhindern, haben sich aber nicht durchsetzen können. Die CDU stimmte als Bündnispartner dagegen. Offen ist, wie die CDU bei der Sitzung am Donnerstag abstimmen wird. „Das Thema Eisbahn bedarf einer gründlichen Abwägung“, sagte CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ebenso wichtig wie die Energiekrise seien die Sicherheitsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. „Die Eisbahn hat hier einen wichtigen Beitrag geleistet.“

Volt: Lentpark und Heumarkt gute Eisbahn-Alternativen

Als dritter Bündnispartner spricht sich Volt deutlich für den Vorschlag der Verwaltung aus. „Angesichts der aktuellen Energiekrise und vor dem Hintergrund des Klimanotstandes wirkt eine künstliche Eisbahn, deren Kühlung enorme Energiemengen benötigt, nicht mehr zeitgemäß“, sagte Isabella Venturini. Zudem bestehe weiterhin die Möglichkeit, den Lentpark sowie die Eisbahn auf dem Heumarkt zu besuchen.

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Kontrovers wird das Thema auch in der Opposition diskutiert. Unklar ist bislang, wie die SPD abstimmen wird. „Wir haben uns letztes Jahr für die Eisbahn am Ebertplatz eingesetzt, damit der Platz auch im Winter sinnvoll genutzt werden kann“, sagte Fraktionschef Christian Joisten. „In der aktuellen Energiekrise müssen wir genau abwägen, was diesen Winter geht und was nicht. Wir werden uns den Vorschlag der Stadtverwaltung genau anschauen und in Ruhe abwägen.“

Kölner FDP hält Eisbahn-Pause in diesem Winter für richtig

Entschlossener zeigen sich FDP und Linke – allerdings in unterschiedliche Richtungen. Für die Liberalen passt die Eisbahn „nicht mehr in die Zeit, wenn wir alle Strom sparen sollen“, wie Fraktionschef Ralph Sterck sagte. Die Linke setzt „für den sozialen Ausgleich auf dem Ebertplatz“ weiterhin auf die Eisbahn.

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„Die kommerzielle Eisbahn am Heumarkt steht ja auch nicht zur Disposition. Das macht den Vorschlag der Verwaltung gänzlich unglaubwürdig“, sagte Fraktionschefin Güldane Tokyürek. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ von den Betreibern des Weihnachtsmarktes am Heumarkt erfuhr, steht die dortige Eisbahn aktuell nicht infrage. Profitabel scheint das Geschäft also weiterhin zu sein – trotz der gestiegenen Energiepreise.

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