Projektbericht vorgestelltFreitreppe auf dem Kölner Ebertplatz soll noch den Sommer über stehen bleiben

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Zu sehen ist die Freitreppe am Ebertplatz in der Vorderansicht und eine große Menschenansammlung.

Das „Treppenfest“ am Ebertplatz zog viele Menschen an.

Die Freitreppe am Ebertplatz, eine Initiative von Kölner Studierenden, hat bereits einen internationalen Preis gewonnen.

Vor zweieinhalb Jahren startete das Hochschulprojekt „Freitreppe“, das Studierende der Fachbereiche Architektur und Städtebau der TH Köln in Kooperation mit der Stadt Köln und weiteren lokalen Akteuren realisiert haben. Die Treppe stand im Mittelpunkt der öffentlichen Präsentation des Projektberichts „Perspektivwechsel Ebertplatz“. Das Projekt beinhaltet die temporäre Umgestaltung des Platzes und verbindet Ebertplatz und Eigelstein. Das „Treppen-Fest“ bot nun einen Rückblick auf die Entwicklungen seit der Eröffnung der Treppe im September vorigen Jahres und skizzierte künftige Perspektiven. 

Um den innerstädtischen Ebertplatz wird seit Jahren debattiert: Einerseits machen ihn Drogenhandel und die sozialen Herausforderungen zum gesellschaftlichen Spannungsfeld. Gleichzeitig hat sich der Platz zuletzt als Ort der kreativen Szene etabliert. 

Zu sehen ist eine Frau, die vor Publikum spricht.

Präsentation des Projektberichts „Perspektivwechsel Ebertplatz“.

Die Freitreppe soll dazu beitragen, dass Menschen länger und lieber auf dem Ebertplatz verweilen. Laut Susanne Kohte, hauptverantwortliche Lehrbeauftragte des Projekts, ermöglicht die Treppe einen Perspektivwechsel auf den Platz. Ihre Kollegin Yasemin Utku ist Professorin im Bereich Architektur an der Technischen Hochschule und hat die Planung seit ihrem Projektstart begleitet. „Wir glauben, mit der Treppe einen Beitrag zur Bestandsentwicklung des Platzes zu leisten und so die Diskussionen voranzutreiben“, sagt Utku.

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Der Projektbericht von Chris Schroeer-Heiermann und Susanne Kohte zeigt: Die befragten Anwohnenden finden, die Freitreppe mache den Platz attraktiver und lebendiger. Sie kritisieren aber, dass sie nicht barrierefrei ist. „Ein von allen Gruppen angesprochener Kritikpunkt ist die Situation mit der Fußgängerampel am Theodor- Heuss-Ring“, heißt es in der Präsentation der Dozierenden.

Köln: Freitreppe am Ebertplatz wird angestrichen

Da die Freitreppe erst im September 2023 verzögert eröffnet werden konnte, habe man einen weiteren Antrag auf Verlängerung gestellt. Der Antrag wurde von der Stadt genehmigt. „Die schönsten Monate zur Nutzung sind eben die Sommermonate“, sagt Kohte. Kölnerinnen und Kölner können die Freitreppe also noch diesen Sommer nutzen. Um die witterungsbedingten Spuren zu überdecken, ist am 19. und 20. April eine öffentliche Streichaktion geplant. Jeder sei eingeladen mitzumachen, „das Wetter muss aber mitspielen“, sagt Kohte.

Zur Weiterentwicklung des Ebertplatzes hat die Stadt Köln ein Platzmanagement eingerichtet. Geschäftsführerin Kerstin Ascher und Klara Esch von Startklar a+b, von kümmern sich fortan bis zu einer endgültigen Entscheidung über einen möglichen Umbau um die Fortführung der bisherigen Zwischennutzung des Ebertplatzes, „um sicherzustellen, dass der Platz durch ein vielfältiges Programm belebt bleibt und eine soziale Durchmischung gefördert wird“, sagt Esch. Das Platzmanagement ist bis Ende 2025 genehmigt.

Die Initiative der Kölner Studierenden erhält indes internationale Anerkennung: Beim International DesignbuildXchange Award 2024 wurde die Freitreppe mit einem Preis ausgezeichnet. Zudem ist sie für den Polis-Award 2024 nominiert.

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