„Wer die Hamas relativiert, ist Antisemit“Kölner zeigen bei Demo Solidarität mit Israel

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Menschen stehen mit Israel-Flaggen vor dem Kölner Dom.

Kölner Organisationen und Parteien solidarisieren sich mit Israel.

Am Sonntagnachmittag demonstrierten fast 1000 Menschen auf dem Roncalliplatz. Auch Henriette Reker betonte ihre Solidarität mit Israel.

Fast 1000 Menschen zeigten am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr auf dem Roncalliplatz mit Plakaten und Israel-Flaggen ihre Solidarität mit dem von der Hamas angegriffenen Land. Zu der israelsolidarischen Kundgebung aufgerufen hatten neben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Köln jüdische und nicht-jüdische Organisationen und auch Parteien des Kölner Stadtrats.

Reker: „Wir stehen unverbrüchlich an der Seite Israels“

Oberbürgermeisterin Henriette Reker machte deutlich: „Wir stehen unverbrüchlich an der Seite Israels.“ Die Angriffe der Hamas seien in „aller höchstem Maße zu verurteilen.“ Wer die Taten der Hamas relativiere, sei Antisemit „und hat in unserem Land nichts zu suchen“, betonte Reker unter großem Zuspruch der Zuhörenden. „Auch hier bangen Jüdinnen und Juden um ihre Sicherheit“, sagte sie und führte aus, „das zu sehen ist völlig unerträglich.“ Als „Kind von Ermöglichern des Holocausts“ betonte sie die historische Verantwortung Deutschlands gegenüber Jüdinnen und Juden.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker steht an einem Rednerpult, hinter ihr ist eine Israel-Flagge.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker sprach bei der Kundgebung.

Johannes Platz, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Köln lobte Rekers Worte: „Das ist ein starkes Signal der Stadt Köln.“ Es gebe nur eine Forderung an die Hamas: „Bedingungslose Kapitulation.“ Der Untergang der Hamas sei alternativlos, sonst werde Israel keinen Frieden finden. Monika Möller, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Tel Aviv, verdeutlichte: „Es geht um nichts anderes als die Existenz Israels.“ Sie rief deshalb zu uneingeschränkter Solidarität mit Israel und Kölns Partnerstadt Tel Aviv auf.

Dass Antisemitismus auch in Köln ein größer werdendes Problem ist, darauf machte Aaron Knappstein, Präsident der Kölschen Kippa Köpp aufmerksam. Immer mehr seiner Mitglieder würden ihm von Anfeindungen berichten. Die Tochter eines Mitglieds etwa habe nach den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober Morddrohungen an einer Kölner Schule erhalten. Erzählungen, die Knappstein „mehr als Kopfschmerzen“ bereiten würden. „Wir brauchen Solidarität! Genau jetzt!“, rief er und konnte damit kaum die klatschende Menge übertönen.

Zu den weiteren Sprechern zählten etwa Karl Alexander Mandl, Vorsitzender der Kölner CDU, André Schirmer, stellvertretender Vorsitzender der Kölner SPD, Stefan Wolters, Vorsitzender der Kölner Grünen und Lorenz Deutsch, Vorsitzender der Kölner FDP. Angemeldet waren für die Demonstration ursprünglich 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, es kamen aber fast zehnmal so viele Menschen. Laut Polizei kam es zu keinen Zwischenfällen bei der Demo, alles sei friedlich verlaufen. Gegen 17 Uhr löste sich die Kundgebung wie angekündigt langsam auf.

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