Neues Hochhaus in KölnStreit um Abbruch beschäftigt Anwälte und Gutachter

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Das Bild zeigt eine Baustelle in Deutz von oben, sie liegt gegenüber des Bahnhof Messe/Deutz.

Von dem einst 54 Meter hohen Hochhaus des LVR ist nicht mehr viel zu sehen, aber der Abbruch des Komplexes dauert wohl noch bis Sommer 2024. Im Hintergrund der Ottoplatz und der Bahnhof Messe/Deutz.

Wegen Problemen mit Asbest verzögert sich der Bau des LVR-Hochhauses in Deutz – längst ist der Bau ein Fall für Anwälte und Gutachter.

Die Fertigstellung des neuen Hochhauses des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) am Bahnhof Messe/Deutz verschiebt sich um bis zu zwei Jahre auf Ende 2027. Das teilte der LVR mit, die Behörde begründet die Verzögerung mit einer viel größeren Asbestbelastung in dem Hochhaus als angenommen.

Statt eines Abbruchs mittels großen Geräten müssen die Arbeiter das Gebäude am Ottoplatz vereinfacht gesagt klein sägen und schneiden, die Betonteile dürfen höchstens zwei mal drei Meter groß sein. Der LVR geht davon aus, dass der Abbruch bis Juni 2024 beendet ist. Ursprünglich angesetzt hatte der LVR mal Sommer 2022 und dann Januar 2023.

LVR setzt der Firma eine Frist

Doch nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ könnten auch die neuen Termine in Frage stehen, der Streit mit dem Abbruchunternehmen ist demnach längst zum Fall für einen neutralen Sachverständigen und Anwälte geworden, die den LVR in der Angelegenheit beraten.

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Laut internen Berichten hat das Abbruchunternehmen dem LVR mitgeteilt, dass der Abbruch des asbestdurchsetzten Gebäudes ohne Beschleunigungsmaßnahmen statt Mai 2024 erst im Juli 2025 abgeschlossen sei. Dem Vernehmen nach soll der LVR das aber anzweifeln, er hat demnach dem Unternehmen eine Frist bis Mai 2024 gesetzt, die Firma wies diese zurück. Der LVR teilte auf Anfrage mit: „Mit dem beauftragten Abbruch-/Sanierungsunternehmen gibt es keine Probleme.“ Es soll zumindest ein Baufortschritt zu sein.

Es geht bei dem Bau um viel Geld, aktuell sind rund 230 Millionen Euro für das 69,5 Meter hohe Hochhaus plus die zwei Nachbargebäude vorgesehen. Das alte Gebäude war 54 Meter hoch und stammte von 1954. An den 230 Millionen Euro Summe hält der LVR trotz der Probleme beim Abbruch fest, obwohl er selbst schon auf Mehrkosten verweist. „Diese können aktuell noch nicht beziffert werden, da die Verhandlungen mit der beauftragten Firma über die Nachträge noch nicht abgeschlossen sind.“

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ setzt das Abbruchunternehmen rund 22,43 Millionen Euro für den Mehraufwand beim Abbruch an und weitere 4,67 Millionen Euro für die Beschleunigung des Abbruchs. Es geht also um 27,1 Millionen Euro. Zusätzlich zu den Kosten beim Abbruch drohen weitere Mehrkosten für den Neubau. Laut LVR sind die Arbeiten noch nicht ausgeschrieben und eine Aussage deshalb noch nicht möglich.  Später sollen dort rund 1200 Menschen arbeiten.

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