Fußgänger und Radler sind sich oft im Weg auf der Südseite der Hohenzollernbrücke. Das soll der Ausbau ändern, noch ist aber vieles unklar.
„Aktuell funktioniert das nicht“Nadelöhr für Radler und Fußgänger – Noch keine Lösung für Hohenzollernbrücke
Bei den Plänen für die südliche Erweiterung der Hohenzollernbrücke steht laut Stadtverwaltung noch nicht fest, wie dort künftig die Wege für Radler und Fußgänger aufgeteilt sind. Bislang ist der Weg auf der Südseite der Brücke sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger nutzbar, was regelmäßig zu Konflikten führt.
Kölner Brücke bei Touristen wegen der Liebesschlösser beliebt
Der Weg ist vor allem bei Touristen beliebt, weil dort die Liebesschlösser an der Absperrung zu den Bahngleisen angebracht sind. Im März könnte der Rat den Ausbau um elf Meter beschließen, die Kosten veranschlagt die Stadt momentan mit 62,5 Millionen Euro.
Im Stadtentwicklungsausschuss hatte die Verwaltung zu den Plänen für die Brückenerweiterung ein Video gezeigt. Darin waren kleine Durchgänge im Geländer zu sehen, die den bisherigen Fuß- und Radweg an den Liebesschlössern mit der neuen Brücke verbinden.
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Aber ist es nicht gefährlich, wenn Touristen sich erst die berühmten Liebesschlösser anschauen und dann durch die kleinen Durchgänge auf die neue Brücke treten? Zumal, wenn dort Radlerinnen und Radler schneller unterwegs sind als Fußgängerinnen und Fußgänger.
Dezernat derzeit noch in einem frühen Planungsstadium
Die Verwaltung teilte dazu mit: „Derzeit befindet sich das Dezernat für Mobilität noch in einem sehr frühen Planungsstadium, das die Festlegung auf die Geometrie des neuen Tragwerks zum Inhalt hat. Aussagen zur Führung der Verkehrsarten (getrennte/gemischte Führung der Radfahrenden/zu Fuß Gehenden), aber auch zu möglichen Anbindungen an das Bestandsbauwerk, sollen erst im Zuge der weiteren Planung der Brücke und den uferseitigen Anbindungen getroffen werden.“
Christoph Schmidt, Vorstand des Kölner Kreisverbands des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), wünscht sich, dass die Verwaltung die Pläne im Runden Tisch Radverkehr für die Innenstadt vorstellt, damit sich die Beteiligten dort ein Bild machen können. Anne Grose vom Kölner Fuss e.V. sagte: „Wir wünschen uns räumlich getrennte Wege, man sieht ja an der aktuellen Situation, dass es nicht funktioniert.“
Die Stadt hat dem Rat eine sogenannte Vorzugsvariante präsentiert, sie sieht nur einen schmalen Bogen über die ausgebaute Brücke vor und unterscheidet sich damit von den bisherigen drei Brückenbögen, die deutlich breiter sind. Diese Variante hatte unter anderem Dombaumeister Peter Füssenich abgelehnt, er verwies auf das ikonische Bild von Dom und denkmalgeschützter Brücke.
Die Hohenzollernbrücke verfügt derzeit über sechs Bahngleise. Die erste Brücke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1946 und 1948 wieder aufgebaut, in den Jahren 1956 bis 1959 und von 1986 bis 1987 wurde jeweils ein weiterer Fachwerkbogen hinzugefügt.