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„Wie das wieder aussieht“Stadt Köln erklärt ungewöhnliche Absperrung auf der Domplatte

3 min
Für Fans von Geometrie: In kleinen Dreiecken hat die Stadt Köln einen Teil der Domplatte abgesperrt.

Für Fans von Geometrie: In kleinen Dreiecken hat die Stadt Köln einen Teil der Domplatte abgesperrt.

Weil die Tiefgarage ein Sanierungsfall ist, muss die Stadt Teile der Domplatte sperren – und auch 91 der 520 Parkplätze darunter.

Der Direktor des Excelsior Hotel Ernst am Kölner Dom, Georg Plesser, sieht die Absperrbaken auf der Domplatte in Sichtweite zum Hotel kritisch. Plesser sagte am Mittwoch: „Wie das wieder aussieht für das Stadtbild. Wir sind umgeben von hässlichen Baustellen.“

Wie am Mittwoch berichtet, hat die Stadt Köln bis mindestens Anfang September einen Teil der Domplatte gesperrt, weil eine Stütze in der darunter liegenden städtischen Tiefgarage nicht mehr die vorgeschriebene Betonqualität hat.

Insgesamt 91 der 520 Stellplätze sind derzeit gesperrt.

Insgesamt 91 der 520 Stellplätze sind derzeit gesperrt.

Das ist bei der Analyse der sanierungsbedürftigen Tiefgarage aufgefallen, sie gehört der Stadt. Sie stammt aus dem Jahr 1971 und ist ein Sanierungsfall (wir berichteten im Mai). Laut Verwaltung handelt es sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, es bestehe beispielsweise keine Gefahr für Passanten.

Experten sollen die Stütze in den nächsten Wochen mit einer Stahlkonstruktion verstärken und so lange sollen hohe Lasten wie etwa Lastwagen oder Feuerwehrfahrzeuge auf der Domplatte vermieden werden. Sobald die Stütze entlastet ist, verschwinden die Absperrungen auf der Domplatte wieder.

Stadt geht von umfangreicher Sanierung aus

Die Hilfskonstruktion bleibt dann, bis die Stütze im Zuge der Sanierung der Tiefgarage ausgebessert wird. Einen Zeitplan konnte die Stadt am Mittwoch nicht nennen, eine Sprecherin teilte mit: „Jedoch ist davon auszugehen, dass es umfangreiche Sanierungsarbeiten geben muss.“

Laut Plesser sind in der Tiefgarage mehrere Dutzend der 520 Stellplätze gesperrt. Eine Stadtsprecherin sprach auf Anfrage von insgesamt 91 gesperrten Parkplätzen, 35 davon im ersten Untergeschoss und 56 im zweiten. Das entspricht 17,5 Prozent der Gesamtkapazität. Wegen Brandschutzauflagen erfolgte die Reduzierung der Parkplätze nach und nach ab dem 21. Mai.

Keine durchgehend gesperrte Fläche

Am Mittwoch hatte die Stadt von einem 14 mal 17 Meter großen gesperrten Bereich auf der Domplatte gesprochen. Doch es handelt sich nicht um eine komplett abgesperrte Fläche, wie man vermuten könnte, sondern mehrere kleinere Absperrungen, die sich jeweils als Dreieck angeordnet südlich des Haupteingangs auf der Platte verteilen (siehe Bild).

Die Absperrungen von oben aufgenommen.

Die Absperrungen von oben aufgenommen.

Die Verwaltung begründete diese ungewöhnliche Form am Mittwoch unter anderem damit, dass „eine feste Montage, zum Beispiel mittels einer Verdübelung im Boden, auf der Domplatte nicht möglich ist. Die dreieckige Form bietet ausreichend Stabilität, um den Windlasten auf der Domplatte standzuhalten. Zudem bieten die einzelnen Dreiecke die Möglichkeit, dass der Fußgängerverkehr um diese herum weiterhin nahezu ungehindert stattfinden kann. “ Eine geschlossene Absperrung sei nicht nötig.

Keine Auswirkungen auf Betrieb am Dom

Für den Zugang zum nur wenige Meter entfernten Haupteingang Kölner Doms hat die Sperrung keine Auswirkungen. Das teilte Dom-Sprecher Markus Frädrich mit.

Doch auf der Domplatte stehen am Nordturm nur wenige Meter zu den städtischen Baken ebenfalls Absperrgitter: Sie sind für den Fall nötig, dass am Turm gearbeitet wird und etwa Materialien in diesen Bereich herunterfallen könnten.

Laut Frädrich können Passanten die Fläche aktuell aber nutzen, weil die Arbeiten derzeit im Inneren des Turms stattfinden. Die Gitter wurden dort nur stehen gelassen, bis sie wieder zum Einsatz kommen, wenn die Arbeiten laut Frädrich „in einigen Wochen“ wieder nach außen verlagert werden.

Viele Absperrgitter am Dom

Das bedeutet: Aktuell befinden sich südlich und nördlich des Haupteingangs Absperrgitter und -baken. Jährlich besuchen sechs Millionen Besucher das Unesco-Welterbe Kölner Dom, Plesser sprach von der Visitenkarte Kölns.

Der Eigentümer des Dom-Hotels, die Bayerische Versorgungskammer (BVK), hat die Sperrung am Mittwoch unaufgeregt kommentiert. Laut eines Sprechers stört sie nicht die geplante Eröffnung des neuen Fünf-Sterne-Plus-Hotels in der zweiten Jahreshälfte. Das Hotel nutzt die Tiefgarage anders als früher als Zufahrt zum Hotel. Über den Roncalliplatz ist das zukünftig nicht mehr möglich.

Das Hotel ist seit 2013 geschlossen. Vom früheren Gebäude sind lediglich die denkmalgeschützte Fassade und das Treppenhaus erhalten geblieben, ansonsten handelt es sich um einen Neubau.