Kölner Szene-Bar wieder eröffnetNeue Betreiberinnen vom „ZwoEinz“ erklären, was sie verändert haben

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Walentini Malliou und Jana Voss sitzen auf einer Couch in der Bar ZwoEinz, über ihnen ist das Logo der Bar zu sehen.

Walentini Malliou (l) und Jana Voss, neue Betreiberinnen der ZwoEinz Bar in Köln.

Die Bar ZwoEinz im Kwartier Latäng in der Kölner Innenstadt hat zwei neue Chefinnen: Walentini Malliou und Jana Voss vom Stereo Wonderland.

Ein schneller Neustart für eine Kölner Szenebar: Schweren Herzens gaben Lukas Winkelmann und Marie-Katrin Kluge ihre Kellerbar ZwoEinz vor einem Monat ab. Es war für die Zwei Zeit für etwas Neues, gaben sie im Dezember vergangenen Jahres bekannt; zum 1. März schlossen sie die Bar in der Hochstadenstraße. Nur knapp zwei Wochen später feierte die Bar unter neuer Leitung ihre Neueröffnung: Walentini Malliou und Jana Voss übernehmen die kleine Location im Kwartier Latäng. Praktisch ums Eck befindet sich das Stereo Wonderland, dessen Chefinnen die Beiden seit knapp eineinhalb Jahren sind.

„Lukas und Marie hatten über die Klubkomm rumgeschrieben, dass sie den Laden aufgeben wollen“, erinnert sich Jana Voss. „Es hat kein Stündchen gedauert, da haben Walentini und ich uns geschrieben: Sag mal, hast du das gesehen? Wäre das nicht interessant?“ Mit dem Gedanken, irgendwann einen zweiten Laden zu eröffnen, hatten die beiden Frauen schon länger gespielt. Dass es dann so früh sein wird, war nicht geplant. Aber: „Als wir dann zur Besichtigung hier waren, war schnell klar: Das ist eine mega gute Option, gerade mit der Nähe zum Stereo. Der Laden passt einfach zu uns. Wir fühlten uns hier direkt wohl“, so die 39-Jährige. Walentini Malliou stimmt ihr zu: „Wir hätten nicht gedacht, dass wir innerhalb von zwei Jahren zwei Läden eröffnen. Aber es war ein ‚Jetzt oder Nie‘.“

Jana Voss und Walentini Malliou: Nicht nur Bar-Chefinnen, sondern auch Mütter

Also bekundeten Voss und Malliou ganz offiziell Interesse. „Es ging dann wahnsinnig schnell: Von dem Moment, als Lukas und Marie das geschrieben hatten, bis zur finalen Zusage vergingen gerade einmal anderthalb Monate“, sagt Voss. Beide kündigten ihre Teilzeitjobs im Büro, die sie neben dem Stereo Wonderland noch hatten. Zwei Bars plus ein Job, das wäre dann doch etwas viel: „Wir sind beide auch noch Mamas. Da müsste man sich schon sehr zerreißen. Die Arbeit hinter den Kulissen ist nicht zu unterschätzen“, sagt Malliou. In der Woche vor der Eröffnung haben sie „von Morgens bis spät in die Nacht hier gerödelt“, erzählt die 40-Jährige.

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Zu tun gab es in der kurzen Zeit einiges: Veränderungen in der Einrichtung, eine neue Karte, Gespräche mit Lieferanten und Brauereien, Eingrooven mit dem Personal, das teils von der alten ZwoEinz übernommen wurde. Überhaupt möchten die neuen Betreiberinnen den Charakter des ZwoEinz erhalten. „Wir haben bisschen was aufgehübscht, renoviert, neue Farben und das Licht ein wenig umgestaltet – aber nicht heller gemacht“, sagt Malliou und lacht. Dass es heller werden soll, sei verkehrt veröffentlicht worden.

Blick auf die Bar des ZwoEinz. Im Vordergrund sieht man Sticker auf einem Thekenaufsatz.

In der ZwoEinz-Bar bleibt vieles beim Alten. Unter anderem an der Deko und am Licht haben die neuen Chefinnen gefeilt.

„Was wir verändert haben, ist die Cocktailkarte“, sagt sie. Die zuvor sehr große Karte haben sie vorläufig abgeschafft. Aktuell gibt es wechselnde Drink-Specials, etwa Gin Fizz oder Moscow Mule für je 8,50 Euro. So wollen Malliou und Voss ausprobieren, was gut läuft. An den vergangenen zwei Wochenenden sei das etwa „Russisch Koks“ gewesen, ein Shot Vodka mit Kaffee, Zitrone und Zucker (3 Euro). „Mittelfristig wollen wir dann eine Karte mit fünf, sechs Cocktails“, sagt Malliou. Da soll es die Klassiker, aber möglicherweise auch Eigenkreationen geben. Aus dem Zapfhahn fließt hier Gaffel-Kölsch zu 2,10 Euro das Glas und Becks Unfiltered zu 3,50 Euro.

Musikalisch soll es im ZwoEinz anders sein als im Stereo Wonderland, weniger harte Gitarrensounds, mehr Indie-Pop. „Außerdem werden wir am Wochenende DJs da haben“, sagt Malliou.

Das Eröffnungswochenende vom 17. Bis 18. März lief schon einmal richtig gut, sagen beide. „Die Tür ging auf und der Laden war voll“, erzählt Jana Voss, „und zwar bis morgens um 6 Uhr. Es waren auch viele ZwoEinz-Gäste von früher da, von denen wir positives Feedback bekommen haben und die uns erzählt haben, dass sie sich freuen, dass wir den Laden übernommen haben uns es so irgendwie in der Familie bleibt.“


ZwoEinz, Hochstadenstraße 21, 50674 Köln. Mittwochs und donnerstags 19 Uhr bis ca. 1 Uhr, freitags und samstags von 20 Uhr bis ca. 4 Uhr.

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