Elterninitiative steht vor dem AusMietvertrag gekündigt – Kölner Kita sucht dringend eine neue Bleibe

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Kinder und zwei Erzieher sitzen auf dem Boden und singen gemeinsam. Ein Erzieher spielt auf einem Akkordeon.

Kinder und Erzieher der Kölner Kita iPänz beim gemeinsamen Morgenkreis.

Die Kita „iPänz“ am Volksgarten braucht dringend Räume - ein Erfolg scheint auf dem angespannten Immobilienmarkt aber fast utopisch.

Eigentlich hat Arne Lichtenberg genug zu tun: Der 39-Jährige ist Vater von zwei kleinen Kindern, hat einen Vollzeitjob und engagiert sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender der Kindertagesstätte „iPänz e.V.“. Nun kommt auch noch die Suche nach einer neuen Bleibe für diese Kita hinzu. Denn der Eigentümer hat den Mietvertrag der Kita gekündigt. „Unsere Elterninitiative steht vor dem Aus. Die Betreuungsplätze für 20 Kinder sind akut gefährdet, wenn wir keine geeignete Immobilie finden“, sagt Lichtenberg.

Die Kita „iPänz“ wurde 2013 gegründet. 20 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren werden in dem Gebäude am Volksgarten in der Südstadt von fünf Fachkräften und drei Ergänzungskräften betreut. Ende November wurde der Vorstand darüber informiert, dass der Mietvertrag zum 30. April 2024 beendet wird. Für die Kita, die betroffenen Familien und Mitarbeitenden ist das ein Desaster.

Köln: Kita-Plätze von 20 Kindern sind nach Kündigung gefährdet

Neue passende Räumlichkeiten zu finden, die groß genug sind, sich möglichst in der Nähe der bisherigen Kita befinden und sämtliche Anforderungen erfüllen, scheint in Zeiten von explodierten Mietpreisen und eines extrem angespannten Immobilienmarktes nahezu utopisch, wie Arne Lichtenberg feststellen muss. Unter anderem mit Aufrufen in den sozialen Medien sucht der Vorstand nach einer neuen Bleibe – „mit mindestens 220 Quadratmetern Fläche sowie einer Außenfläche für 20 wundervolle Kinder“, heißt es darin.

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Der Eingang zur Kita iPänz ist mit bunten Bildern gestaltet.

Der Eingang der Kita iPänz ist ein Blickfang.

Bisher befindet sich die Kita im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Bürogebäudes, das komplett von einem Unternehmen angemietet wurde. „iPänz“ ist Untermieterin dieser Firma. Der Gebäude-Eigentümer hat nun das Mietverhältnis beendet, wie er auf Anfrage des „Kölner Stadt Anzeiger“ bestätigt. Zu weiteren Details oder Plänen, was künftig mit dem Objekt passieren soll, will er sich nicht äußern.

Auflagen und Anforderungen an den Betrieb einer Kita sind enorm

Selbst wenn sich kurzfristig Räume finden: Die Auflagen und Anforderungen an den Betrieb einer Kita sind enorm. „Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Stadt Köln müssen ihr Okay geben“, sagt Lichtenberg. Erst danach könne man einen Mietvertrag unterschreiben und mit den nötigen Umbaumaßnahmen beginnen. „Und bevor die Kita dann tatsächlich an den Start geht, muss der LVR eine Betriebserlaubnis erteilen.“ Der Aufwand ist also groß, die Zeit drängt.

„Wir hätten uns wenigstens gewünscht, dass wir zumindest bis zum Ende des Kita-Jahres, also bis Ende Juli 2024, in den bisherigen Räumen bleiben können“, sagt Lichtenberg. Doch das habe der Hausverwalter ausgeschlossen. „Ich habe ihn gefragt, ob Wohnungen in dem Haus entstehen werden. Er antwortete unwissend und sagte lediglich, dass das Gebäude kernsaniert werde und im direkt im Mai 2024 die Umbauarbeiten starten.“

Der Vorstand der Elterninitiative hat auch Kontakt zum Jugendamt aufgenommen. Bei der Suche nach einer alternativen Immobilie könne man leider nicht behilflich sein, heißt es in einem Antwortschreiben der zuständigen Abteilung, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Falls es „iPänz“ aber nicht gelingt, andere Räume zu finden und daher die Kinder nicht weiter betreuen können, solle man sich im Sommer wieder melden, um die Betreuung der Kinder auch nach April 2024 sicherstellen zu können.

Immerhin: Aktuell gibt es einen Hoffnungsschimmer für die „iPänz“ und ihre Familien: „Wir haben ein Objekt an der Hand, das sich möglicherweise eignet, und bei dem sich die Vermieter auch vorstellen können, an uns zu vermieten“, sagt Lichtenberg. Denn nicht immer ist eine Kita in der unmittelbaren Nachbarschaft beliebt.

Auch die Mietkosten würden passen. Denn es gibt festgelegte Mietzuschuss-Pauschalen pro Quadratmeter. Die neue Immobilie darf also nicht deutlich größer und teurer sein als die bisherige. „Ich hoffe, wir haben bald Klarheit, wie es weitergeht.“

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