Exklusive EinblickeKölner Dom-Hotel wird später fertig – so könnten die geplanten Luxusläden aussehen

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So soll das Dom-Hotel mal aussehen.

So soll das Dom-Hotel mal aussehen.

Überall Baustellen mit Problemen am Dom, nun reiht sich erneut das Edel-Hotel ein: Es wird mehrere Monate später als geplant fertig saniert sein.

Das Dom-Hotel auf dem Roncalliplatz eröffnet wegen Problemen mit dem Bau nicht wie geplant im nächsten Sommer, sondern nach jetzigem Stand erst im März 2025. Das hat der Besitzer, die Bayerische Versorgungskammer (BVK), am Donnerstag mitgeteilt. Ein Sprecher sagte: „Die bauliche Fertigstellung ist für November 2024 geplant, die Inbetriebnahme des Hotels erfolgt dann im März 2025.“

Die Althoff-Gruppe wird das Fünf-Sterne-Plus-Hotel mit 130 Zimmer und Suiten betreiben, das Unternehmen führt unter anderem auch das Grandhotel Schloss Bensberg. Eine Sprecherin von Althoff wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Nach der Sanierung gibt es auf dem Dach eine Skybar.

Das Kölner Dom-Hotel im Wandel

Wie das Luxus-Hotel sich verändert hat - und wie es mal aussehen soll

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Der zuletzt öffentlich kommunizierte Zeitplan sah eine Fertigstellung im März 2024 vor, die Eröffnung sollte im Sommer nächsten Jahres erfolgen. Diese Planung hatte die BVK noch Ende September bestätigt. Auf der Internetseite zum Bauprojekt heißt es sogar noch: „Baubeginn – Fertigstellung: 2017 – 2023.“

Viele Baustellen mit Problemen am Dom

Damit reiht sich das Dom-Hotel ein in die Großbauprojekte am Welterbe Dom, deren Fertigstellung länger als geplant dauert. Wie berichtet, behandelt der Stadtrat anders als geplant die Beschlüsse für die Sanierung des Römisch-Germanischen Museums (RGM) und den Bau der „Historischen Mitte“ frühestens im Februar – und nicht im Dezember.

Südlich des Roncalliplatz ruht wegen der Insolvenz der Gerchgroup der Bau des „Laurenz-Carrés“ und in einigen Jahren steht die Sanierung von Museum Ludwig und Philharmonie an. Kölns Zentrum rund um den Dom bleibt also auf Jahre eine Dauer-Baustelle.

Das Dom-Hotel gehört zum sogenannten Dom-Carré, dazu zählen das benachbarte Blau-Gold-Haus sowie zwei weitere neue Häuser: Eines an der Straße „Am Hof“, das zweite Haus befindet sich am Wallrafplatz, auf der Rückseite des Dom-Hotels. Es beherbergt ebenfalls Hotel-Zimmer.

Die BVK schreibt in ihrem Geschäftsbericht: „Nach Beendigung der Bauarbeiten wird das Dom-Carré eine dem Platz entsprechend repräsentative Immobilie im Herzen Kölns sein.“ Laut BVK waren dort früher Louis Armstrong, Jimi Hendrix und John F. Kennedy zu Gast.

Besitzer sieht viele „gebastelte“ Lösungen

Zu den Gründen für die Verzögerung teilte der Sprecher mit: „Es ist aber auch ein planerisch anspruchsvolles Projekt: In einem historischen Bestandsgebäude können oftmals unvorhergesehene Entwicklungen bei Brand- und Schallschutz oder der Statik auftreten, auf die schnell und flexibel reagiert werden muss. In der Summe können diese Herausforderungen dann zu einer Verzögerung des Bauprozesses führen.“

Die Dom-Hotel-Baustelle am Roncalliplatz.

Die Dom-Hotel-Baustelle am Roncalliplatz.

Bei einem Rundgang von Experten im September 2022 äußerten mehrere Teilnehmer ihre Skepsis zu der seinerzeit geplanten Fertigstellung – sie behielten Recht. Nach der Zerstörung des Gebäudes von 1893 im Zweiten Weltkrieg hatten die Arbeiter beim Wiederaufbau mehr oder weniger verwendet, was sie gefunden hatten, laut des Sprechers sind die „oft 'gebastelten' Lösungen auf der Baustelle immanent“. Demnach mussten die Planer gerade im Blau-Gold-Haus viele Einzellösungen für die Probleme finden.

Als die Sanierung im Mai 2013 anstand und das Haus seine Türen schloss, sollte es eigentlich 18 Monate später wieder öffnen. Doch aus der Sanierung wurde ein Neubau hinter denkmalgeschützter Fassade. Bei einem Rundgang 2017 hatte Projektsteuer Turadj Zarinfar gesagt: „Es ist pures Glück und ein Wunder, dass während des Hotel-Betriebs nichts passiert ist.“ Er sprach sogar von Lebensgefahr.

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