Kölner RheinparkSanierung des Parkcafés wird erneut deutlich teurer

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Parkcafe

Die Baustelle des Cafés aus den 50er Jahren

Köln – Die Beschlussvorlagen der Verwaltung für den Stadtrat bestechen mitunter mit ihrer kruden Direktheit: Die Kosten für die Sanierung und Revitalisierung des Parkcafés im Kölner Rheinpark steigen von bislang kalkulierten 3,8 auf 5,75 Millionen Euro, heißt es jetzt. Der Rat möge dies zur Kenntnis nehmen und die Auszahlung von 1,95 Millionen beschließen. Oder: Das Parkcafé bleibe „im derzeitigen Baustellen-Zustand und wird nicht wieder nutzbar gemacht“. Punkt. Das nennt man „alternativlos“.

Die Ursache für die Mehrkosten: Nachtragsforderungen von Dienstleistern, die bereits 2018 und früher beauftragt wurden; Umplanungen beim Bauablauf, auch wegen der Corona-Bedingungen: „Auf der Baustelle sind zusätzliche Hygienemaßnahmen erforderlich, die ein paralleles Arbeiten von verschiedenen Gewerken nicht uneingeschränkt zulassen“, heißt es in der Begründung. Hinzukommen Materialpreis- und Lohnkostenerhöhungen. „Die Baufirmen bestellen das Material Just-In-Time“, teilt die Verwaltung mit. Eine frühere Bestellung verursache zusätzliche Lagerkosten.

Hommage an die 50er Jahre

Die Parkcafé-Sanierung ist Teil des Programms „Win-Win“ der Bundesregierung, ein Sonderprogramm für denkmalgeschützte Objekte. Es führt Menschen des sogenannten Ersten und Zweiten Arbeitsmarktes zusammen. Dadurch aber werden die Arbeitskosten nicht zwangsläufig günstiger, heißt es, sondern „teilweise sogar teurer als bei Firmen des ersten Arbeitsmarktes. Hier ist bei einer kombinierten Qualifizierungs-, und Beschäftigungsmaßnahme zu berücksichtigen, dass Arbeiten unter Umständen länger dauern bzw. nachgearbeitet werden müssen.“

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Großbaustelle rund um das Parkcafé. 

„Tja, warum wird es immer teurer?“, spekuliert Roberto Campione, der zukünftige Betreiber des Parkcafés. Als er 2015 den Zuschlag für die Gastronomie erhielt, sei die Kostenschätzung auch schon ein paar Jahre alt gewesen. „Da konnte niemand die Entwicklung auf dem Baumarkt, geschweige denn unter Corona absehen.“ Die Klage über die Verteuerung, meint Campione zuversichtlich, werde angesichts des fertiggestellten Bauwerks bald vergessen sein. „Die Kölner bekommen ein Kleinod zurück und ein Gesamtkunstwerk. Das Café wird aussehen wie im Jahr 1957. Und wir wollen es mit einer Hommage an die 50er Jahre feiern.“

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Eröffnung im Dezember geplant

Campione geht von einer Eröffnung im Dezember aus. Schon coronabedingt hätte das ursprünglich für diesen Juni geplante Rheinparkfest auf den nächsten Sommer verschoben werden müssen. Wäre das Gebäude wie geplant vor zwei Jahren fertig geworden, „hätten wir es gleich mit dem Corona-Lockdown zu tun bekommen“.

Ein genauer Eröffnungstermin, so die Verwaltung, könne zurzeit nicht benannt werden, „da hier nach baulicher Fertigstellung umfangreiche Abnahmen und Genehmigungen erforderlich sind“. Das zusätzliche Geld wird übrigens aus dem Topf zur Finanzierung der Sanierung des Bürgerzentrums Alte Feuerwache genommen: „Die hier angestrebten baulichen Ertüchtigungsmaßnahmen verschieben sich in das Haushaltsjahr 2022 ff.“

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