Kölner Winter werden milderIn den 60er-Jahren froren die Kölner am schlimmsten

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Schnee_in_Koeln

Am Morgen des 24. Januars hatte es in Köln geschneit. Wenigstens für ein paar Stunden genossen Spaziergänger im Grüngürtel – wie hier zwischen Subbelrather und Venloer Straße – die winterliche Atmosphäre. 

Köln – Der erste Monate des Jahres 2021 geht zu Ende. Die Meteorologen haben für Köln – genauer gesagt die Wetterstation am Flughafen Köln/Bonn – 15 Frosttage verzeichnet, also 15 Tage, an denen das Temperaturminimum unter 0 Grad lag. Am Sonntag wird den Wettervorhersagen noch ein weiterer Eistag hinzukommen. Es gab keinen einzigen Eistag. So nennen die Wetterkundler Tage, an denen die Temperatur nicht über 0 Grad steigt.

Die tiefste bisher im Januar am Flughafen gemessene Temperatur betrug am 8. Januar minus 2,3 Grad. Die wärmste Temperatur des Januars waren 12,2 Grad am 21. Januar. Der tiefste seit 1957 am Flughafen gemessene Wert überhaupt waren minus 23,4 Grad – gemessen am 14. Januar 1985.

Verglichen mit dem Januar 2020 war dieser Januar damit deutlich kühler. Am 30. Januar 2020, also genau vor einem Jahr, war es tagsüber 13 Grad mild. Zweimal stieg im Januar 2020 die Temperatur am Flughafen Köln/Bonn sogar an die oder leicht über die 15-Grad-Marke. Bezogen auf den 30-Jahres-Vergleichszeitraum 1981 bis 2010 dürfte aber auch der Januar 2021 erneut wärmer als die Mittelwerte in diesem Vergleichszeitraum ausfallen. 

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Doch wie sah das eigentlich in der Vergangenheit aus? Wie viele Tage mit Dauerfrost gab es? Wann war in den vergangenen Jahrzehnten die längste Dauerfrostperiode in Köln?

In den 60ern ist der Rhein das letzte Mal zugefroren

Einsamer Spitzenreiter seit Beginn der 1960er Jahre ist in dieser Hinsicht der Winter 1962/63. Er brachte extrem langanhaltenden Frost auch ins Rheinland: Die Statistiker zählen für den Winter vor 57 Jahren 44 Eistage. Damals fror der Rhein streckenweise zum bislang letzten Mal zu. Auch auf der Ostsee bildete sich eine fast komplett geschlossene Eisdecke. Die Frostperiode dauerte – mit Unterbrechungen – bis in den März. Erst dann setzte dauerhaft Tauwetter ein.

Mit weitem Abstand an zweiter Stelle folgt der Winter 1978/79. Damals gab es 26 Tage Dauerfrost in Köln. Zum Jahreswechsel 1979 hatte es kräftig geschneit. Dabei wehte ein kräftiger Wind, der zu Schneeverwehungen führte. Der Wintereinbruch Anfang Januar war so heftig, dass die Kinder am 9. Januar, an dem in Nordrhein-Westfalen eigentlich der Unterricht wieder begann, nicht zur Schule kommen mussten, sondern noch drei Tage länger den Schnee genießen konnten.

Der Winter 1984/85 war durch langen Frost gekennzeichnet

Ebenfalls lange dauerhaften Frost gab es im Winter 1984/85. 25 Tage lang schaffte es die Temperatur in Köln damals nicht über 0 Grad. Das Wattenmeer zwischen den Ostfriesischen Inseln und dem Festland fror stellenweise für mehrere Wochen zu, so dass einige Inseln aus der Luft mit Lebensmitteln versorgt werden mussten. Das Besondere an den Wintern vor etwa 30 Jahren ist, dass sie mehrfach hintereinander sehr kalt ausfielen. Auch 1985/86 und 1986/87 gab es mit 24 und 21 Dauerfrosttagen lange Kälteperioden.

1985 ist folgerichtig für den Zeitraum zwischen 1957 und Januar 2021 nach den Daten der Meteorologen auch das Jahr mit den meisten Frosttagen: An 105 Tagen lag damals das Temperaturminimum unter 0 Grad.

Zum letzten Mal über 20 Eistage verzeichnen die Wetterstatistiker in Köln für den Winter 2009/2010. Seit dem Jahrtausendwechsel gab es bereits fünf Winter mit keinem einzigen Eistag. Solche sehr milden Winter sind in den vergangenen 60 Jahren ansonsten nur zwei Mal vorgekommen.

Im Winter 2020/2021 ist bislang auch kein einziger Eistag am Flughafen zu verzeichnen gewesen. Mal sehen, ob das so bleibt . . . 

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