Auf Kölnerinnen und Kölner kommt die nächste Gebührerhöhung zu. Wie viel sie mehr zahlen müssen und warum.
Auch Straßenreinigung wird teurerKölner zahlen 2025 fast zehn Prozent höhere Abfallgebühren
Nach den Parkgebühren und den Abgaben fürs Abwasser müssen Kölnerinnen und Kölner nun auch mehr für die Müllentsorgung und Straßenreinigung zahlen. Wie die Stadt Köln am Donnerstag mitteilte, sollen die Abfallgebühren im kommenden Jahr um durchschnittlich 9,27 Prozent steigen. Je nach Abfallbehälter muss dabei zwischen 8,05 Prozent für die kleinste Einheit (20 Liter) und 9,72 Prozent für eine Müllschleuse mit 1.100 Litern mehr gezahlt werden.
Als Beispielrechnung führt die Stadtverwaltung eine vierköpfige Familie im Einfamilienhaus an. Bei Nutzung einer 80-Liter-Restmülltonne, die selbst an die Straße gestellt wird (Teilservice), würden nunmehr 434,11 Euro im Jahr anfallen, ein Plus von 35,11 Euro gegenüber dem Vorjahr. Holen die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) die Behälter vom Standplatz ab und bringen sie wieder zurück, ist vom Vollservice die Rede. In diesem Fall kommt auf eine vierköpfige Familie ab 2025 eine Mehrbelastung von 40,87 Euro zu: 514,27 sind dann zu zahlen.
Steigende Tariflöhne und CO₂-Abgabe schlagen sich in höherer Abfallgebühr nieder
Als Grund werden vor allem steigende Logistikkosten in Höhe von 7,74 Prozent bei den AWB angegeben: Unter anderem wurden die Tariflöhne angehoben. Zudem seien die Entsorgungskosten für den Restmüll um rund 35 Prozent gestiegen: Die allgemein steigende CO₂-Bepreisung kostet auch die Abfallverbrennungsanlagen mehr. Die seit 2024 bestehende CO₂-Abgabe für die Verbrennung von Restabfall steigt 2025 von 40 auf 55 Euro pro Tonne Müll. AWB-Chef Thomas Thalau hatte im vergangenen Jahr im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits angekündigt, dass dadurch Kölner in den kommenden Jahren mehr zahlen werden.
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Hinzu kommen zusätzliche Leistungen der AWB, verbunden mit dem „Masterplan Sauberkeit“, der ebenso vom Stadtrat beschlossen worden war wie das „Zero-Waste-Konzept“, bei dem eine stärkere Abfallvermeidung und Wertstofftrennung vorgesehen sind. Gebührenmindernd haben sich laut Stadt dagegen die stärkeren Kostenbeteiligungen der Dualen Systeme bei der Sammlung von Papier, Pappe und Kartonage ausgewirkt. Auch bei der Erfassung von Alttextilien wurden sinkende Kosten verzeichnet.
Auch Straßenreinigung kostet Kölner 2025 mehr Geld
Für die Straßenreinigung müssen die Bürgerinnen und Bürger ab 2025 durchschnittlich neun Prozent mehr zahlen. Je nach Lage des Grundstücks ergeben sich bezogen auf die einzelnen Straßenreinigungskategorien unterschiedliche Veränderungen von 5,60 bis 11,52 Prozent pro Frontmeter. Auch hier werden steigende Ausgaben der AWB für Logistik in Höhe von rund 8,3 Prozent geltend gemacht. Ebenso entstanden durch den „Masterplan Sauberkeit“, der unter anderem häufigere Reinigungsintervalle vorsieht, höhere Kosten. Auf der anderen Seite konnte laut Stadt der Verwaltungsaufwand gesenkt werden. Für ein Einfamilienhaus mit 15 Frontmetern an einer Hauptstraße und 15 Metern Gehweg entstehen laut Beispielrechnung der Stadt 14,40 Euro an Mehrkosten gegenüber dem Vorjahr.
Der Stadtrat wird dem am 12. Dezember voraussichtlich zustimmen, wie schon den Erhöhungen in den Vorjahren. Die waren aus genanntem Grund allerdings deutlich geringer ausgefallen. 1,63 Prozent waren die Abfallgebühren und die Straßenreinigung im Durchschnitt um 6,78 Prozent für 2024 gestiegen.