Kommentar zur Mülheimer BrückeDie Stadt hat die Kosten fahrlässig knapp kalkuliert

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Mülheimer Brücke

Die Mülheimer Brücke wird noch lange Baustelle bleiben.

  • Als die Stadt Köln im Jahr 2016 die Bauarbeiten an der Mülheimer Brücke vorstellte, betonten den Fachleute, man habe sich intensiv planerisch auf diese Aufgabe vorbereitet.
  • Genützt hat das wenig. Die Brücke wird auf Jahre hinaus ein Nadelöhr bleiben.
  • Es zeigt sich, dass die Art und Weise, wie die Stadt ihre großen Bauprojekte organisiert, dringend geändert werden muss. Ein Kommentar.

Die Sanierung der Mülheimer Brücke sollte ursprünglich einmal am Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. So hatten es die Ingenieure aus dem städtischen Amt für Tunnel, Brücken und Stadtbahnbau im Jahr 2016 angekündigt.

Die Rede war damals von einer intensiven Planung mit einer großen Detailtiefe. Diese Aussage wirkt vier Jahre später wie bittere Ironie. Denn passiert ist exakt das, was bei der Sanierung städtischer Bauwerke nahezu verlässlich passiert: Es dauert wesentlich länger, und es wird deutlich teurer.

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Als Grund wird stets der Zustand angeführt, der noch viel schlechter war als zunächst angenommen. So war es auch beim Kalker Stadtautobahntunnel.

Sanieren im Bestand ist immer schwierig

Erst während der laufenden Arbeiten kamen immer weitere Schäden zum Vorschein. Nun ist es bekannt, dass das Sanieren im Bestand zum Schwierigsten gehört, was Baufirmen und Ingenieure bewältigen müssen.

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Gerade deshalb ist es umso unverständlicher, dass die Bauwerke vorab nicht noch intensiver untersucht werden als bislang. Geradezu fahrlässig ist es, dass die Stadt die Kosten trotz des Wissens um Unwägbarkeiten fast immer so knapp wie eben möglich kalkuliert.

So sollte die Sanierung der Mülheimer Brücke erst 39, dann 100 und schließlich 188 Millionen Euro kosten – und jetzt wird es noch einmal teurer. Es ist mehr als überfällig, die Art und Weise, wie Großprojekte der Stadt organisiert sind, zu überdenken. In dieser Hinsicht braucht Köln dringend mehr Verlässlichkeit.

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