Neue Gastronomie in Köln„Café Waschsalon“ wird zum Wirtshaus

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Dirk Holzmann stellt das neue „Sülzer Witshaus“ an der Zülpicher Straße vor.

Dirk Holzmann stellt das neue „Sülzer Witshaus“ an der Zülpicher Straße vor.

  • „Woody“, „Waschsalon“, „Brauhaus ohne Namen“: Dirk Holzmann und Jürgen Walter haben reichlich Gastro-Erfahrung in Köln.
  • Nun haben sie ein neues Projekt: Aus dem „Waschsalon“ an der Zülpicher Straße ist ein Brauhaus mit modernem Anstrich geworden.
  • Gerade Frikadellen-Freunde dürften sich hier gut aufgehoben fühlen.

Sülz – Es hat sich ausgetrommelt. Sämtliche Waschmaschinenteile die jahrelang das Interieur des Café Waschsalon geprägt haben, wurden entfernt, Mobiliar und Wandfarben aufgehellt. Die Beleuchtung ist nun weniger dimmrig, und auf der Fassade steht „Sülzer Wirtshaus“. Gleichgeblieben ist die Person, die das Lokal vor wenigen Tagen an der Ecke Zülpicher Straße/Weyertal eröffnet hat: Dirk Holzmann.

Er führe ein Wirteleben, „seitdem ich denken kann“, sagt der 65-Jährige über sich selbst. Nach frühen Stationen in München und in Frankfurt, wo er aufwuchs, kam er ins Rheinland und lernte während seiner Zeit als Assistent der Geschäftsleitung bei der Monheimer Brauerei seinen beruflichen Partner Jürgen Walter kennen. Der hatte damals das „Umbruch“ am Hohenzollernring, wo Holzmann, Spitzname „Woody“ ab und zu Musik auflegte. Mit dem „Woodys“ an der Ecke Friesenstraße/Friesenwall begann die gemeinsame Gastro-Karriere der zwei Männer, die wenig später am Friesenplatz in einem von Gerling geräumten Spielsalon eine neue Lokalität eröffneten.

Waschmaschinenteile vom Schrottplatz

Weil das Budget mit gerade mal 15.000 Mark damals bescheiden und die Nutzungszeit auf neun Monate begrenzt war, holten Holzmann und Walter Waschmaschinenteile vom Schrottplatz und bauten aus den Trommeln die Tischfüße. Es war die Geburtsstunde des ersten Kölner Waschsalons. Dass aus dem vereinbarten Zeitraum von neun Monaten sieben Jahre wurden, wird niemanden, der in Köln lebt, wirklich wundern.

Auch an der benachbarten Ehrenstraße, in die der Waschsalon anschließend umzog, funktionierte das Konzept gut – bis heute. Hingegen war der Versuch, dieses auch nach Sülz zu transportieren, weniger erfolgreich. Als immer deutlicher wurde, dass insbesondere die Wochenenden am Weyertal ganz anders verliefen, als in der City und die erhoffte Schwemme von jüngeren Gästen ausblieb, zog das Gastronomen-Duo die Notbremse.

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Mit ihrem seit 13 Jahren in Deutz bestehenden „Brauhaus ohne Namen“ hatten Holzmann und Walter längst unter Beweis gestellt, dass sie auch Bürgerlich können. Ergo wandelten sie den Sülzer Waschsalon innerhalb von einem halben Jahr in ein Brauhaus mit modernem Anstrich um, ließen die schönsten kölschen Redensarten aus dem Buch von Rolly Brings (Lück sin och Minsche) rahmen und hängten sie an die Wände.

Steaks, Schnitzel, Currywurst

Die Karte listet – zumindest bisher – nichts kulinarisch Überraschendes auf; neben Steaks mit verschiedenen Beilagen gibt es das Schnitzel Wiener Art mit Pommes frites (12,90 Euro) , die Variante mit Champignons oder Pfefferrahmsoße (jeweils 13,90 Euro) sowie das echte Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat (17,90 Euro). Außerdem stehen Kleinigkeiten wie Krustenbrot mit Zwiebelmett (4,90 Euro), Currywurst mit Pommes frites (8,90 Euro) oder Krüstchengulasch (8,50 Euro) auf der Karte.

Außergewöhnlich ist das neueingeführte sogenannte „Frikadellen-Stündchen“ im Thekenbereich: Bei jedem zweiten Kölsch gibt es ein Frikadellchen gratis. Das ist doch mal was. Das Kölsch kommt übrigens von Sion, fließt nicht aus der Leitung, sondern kommt aus dem Fass und kostet im 0,2-Liter-Glas 1,70 Euro.

Sülzer Wirtshaus, Weyertal 47/ Ecke Zülpicher Straße. Telefon: 0221/88877777.Öffnungszeiten: Montags bis freitags ab 16 Uhr, samstags und sonntags ab 11.30 durchgehend. Küche bis 22.30 Uhr.

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