„Loss mer singe zo Hus“So läuft das Kölner Kult-Singen in Corona-Zeiten

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Bati, Babsi und Petra hatten viel Spaß im heimischen Wohnzimmer bei Loss mer singe zo Hus.

Bati, Babsi und Petra hatten viel Spaß im heimischen Wohnzimmer bei Loss mer singe zo Hus.

  • Am Karnevalssonntag ab 17.11. Uhr findet der Sessions-Abschluss von „Loss mer singe zo Hus“ auf ksta.de mit den elf noch geheimen Sieger-Liedern statt.

Die Resonanz auf den Videostream „Loss mer singe zo Hus“ ist überwältigend: Mehr als 10.000 Menschen haben sich den Film mit 20 neuen kölschen Liedern heruntergeladen. „Es ist toll, wie viele liebevolle Rückmeldungen wir bekommen“, freut sich Georg Hinz vom Verein Loss mer singe. Gerade weil das Singen zu Hause nicht mit dem in der Kneipe vergleichbar sei, habe die große Nachfrage alle Erwartungen weit übertroffen.

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Die besondere Herausforderung für den Karneval in der Corona-Session sei „sich gegenseitig Halt geben, in Verbindung bleiben, Gemeinschaft virtuell erleben“, so Hinz. So hätten sich viele User zu großen Videokonferenzen verabredet. „Nach Lied fünf haben dann alle auf Pause gedrückt, angestoßen, und sich über das Gesehene ausgetauscht“, erzählt der LMS-Erfinder. „Man muss sich drauf einlassen, das geht natürlich in der Kneipe einfacher, aber kann auch so sehr viel Spaß machen.“ Mit etwas Vorbereitung – kostümieren, dekorieren, einem kleinen Buffet und Getränken – könne man das so zelebrieren, dass nicht nur Hardcore-Fans auf ihre Kosten kommen, „dass in dir Karneval wird.“

Humorvolle Beschäftigung mit der Krise

Hinz selber fuhr, nachdem er sich hatte testen lassen, nachmittags zu seiner 78-jährigen Mutter an den Niederrhein. Er brachte ihr ein Hütchen und einen Schal mit, Zettel und Kugelschreiber. Loss mer singe bei Kaffee und Kuchen. „Für sie war das besser als in der Kneipe, sie hat mitgesungen und sich Notizen gemacht.“ Besonders das Lied „Dat ruckelt sich zeräch“ von Vera Bolten hatte es dem aktiven Kirchenchormitglied angetan.

„Et Levve, et Levve, et Levve is nit schlääch / Et hät noch immer jot jejange, un et ruckelt sich zeräch“, heißt es in der Corona-Version des Songs aus dem Musical „Himmel und Kölle“. Es sei sehr kölsch und spreche in der Pandemie gerade bei Älteren „diesen Überlebenswillen im Frings’schen Sinne“ an, so Hinz.

Karneval-Streams auf ksta.de – Große Spendenaktion

Konzertstreams unterschiedlicher Musikrichtungen präsentiert der „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf ksta.de über die Karnevalstage.

Weiberfastnacht ab 10.30 Uhr geht es los mit dem Solidaritäts-Event „Mer looße üch nit allein“ aus der Arena mit vielen kölschen Acts wie Brings.

Am Karnevalsfreitag gibt es ab 20 Uhr eine kleine Version der Kult-Party Humba: das „Humba Fastelovend Festivälchen“ im Weißen Holunder. Auf der Bühne stehen, coronakonform aufgezeichnet, Schängs Schmölzje mit Gast Jürgen Becker, Chanson Trottoir, Stella Tonnon, Melchi Vepoyoum, Def Benski und Amy Brauhaus.

Karnevalssamstag gibt es ab 20 Uhr ein Konzert und DJ-Set aus dem Club Bahnhof Ehrenfeld. Bereits bestätigt ist Jonas Schubert mit einem „OK Kid-DJ-Set“.

Am Karnevalssonntag ab 17.11. Uhr findet der Sessions-Abschluss von „Loss mer singe zo Hus “ mit den elf noch geheimen Sieger-Liedern statt.

Mit dem kostenfreien Angebot verbunden ist die Bitte, an die Klubkomm und die Hilfsaktion des Festkomitees zu spenden.

www.culture-stream.cologne

www.nitallein.de

Eine besondere Zeit ruft offensichtlich besondere Lieder hervor: Viele beschäftigen sich kreativ, nachdenklich oder humorvoll mit den Herausforderungen der Krise. Und der Mitsing-Stream bringt ein gänzlich anderes Hörerlebnis mit sich als etwa eine Mitsing-Party in einem vollen Brauhaus. Das merkt man der Auswahl an: Ruhige Lieder haben auf einmal ganz andere Chancen. Und während in den Kneipentext-heften nur die Refrains abgedruckt werden, ist im Stream wie beim Karaoke der ganze Text zu lesen. Das kommt Liedern, die eine Geschichte erzählen, zugute.

Neuer Inhalt

„Als ich das erste mal Kumm mer singe Alaaf von Brings gehört habe, musste ich ein paar Tränchen verdrücken“, gesteht Georg Hinz, der aber noch nicht verraten will, welche Bands in diesem Jahr die Nase vorn haben. Das wird bekannt gegeben in einem kostenlosen Livestream, der an Karnevalssonntag exklusiv auf ksta.de zu sehen sein wird.

Loss mersinge zo Hus kann man bis noch zum 16. Februar streamen. Die Abstimmung endet an Weiberfastnacht, 24 Uhr.

www.lossmersingezohus.de

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