Luxusherberge am RoncalliplatzDom-Hotel in Köln eröffnet erst 2023

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Dom-Hotel WORRING

Die historische Fassade des Dom-Hotels wird mit Pfeilern abgestützt.

  • Das Dom-Hotel am Roncalliplatz ist bereits seit mehreren Jahren eine Baustelle.
  • Jetzt wurde der Grundstein für das Gebäude gelegt, von dessen Altbau nur noch die Fassade steht.
  • Wir erklären, wie sich die Pläne immer wieder geändert haben und was aus der Immobilie in zentraler Lage werden soll.

Köln – Das Dom-Hotel am Roncalliplatz – das seit sieben Jahren leersteht und derzeit lediglich aus der mit Pfeilern abgestützten Fassade und dem Treppenhaus besteht – wird als Luxusherberge wiedereröffnen. Bis dahin werden sich die Kölner und die Touristen allerdings noch gedulden müssen.

Der Eigentümer – die Bayerische Versorgungskammer aus München – hat jetzt bei der Grundsteinlegung erstmals bestätigt, dass der Neubau hinter der historischen Fassade erst im Jahr 2023 fertig sein wird. Das Dom-Hotel wird dann ein ganzes Jahrzehnt ungenutzt im Herzen der Stadt gestanden haben.

Die schwierigen Begleitumstände bei der Sanierung der nach dem Zweiten Weltkrieg eher notdürftig wiederaufgebauten Immobilien machen dem Eigentümer immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Denn ursprünglich sollte die Immobilie deutlich früher wieder für Gäste zugänglich sein. Lange Zeit war jedoch nicht klar, wie marode die Bausubstanz tatsächlich war. Deshalb konzentrierten sich die Planungen zunächst auf eine Generalsanierung und nicht – wie jetzt – auf einen Neubau hinter der historischen Fassade.

Alles zum Thema Henriette Reker

„Lebensgefährliche Situation“

„Wenn man das Ausmaß gekannt hätte, dann hätten hier sicher keine Gäste mehr übernachten dürfen“, sagte der damalige Projektsteuerer Turadj Zarinfar im April 2017. Angesichts des Zustands der Bausubstanz sprach er damals von „einer lebensgefährlichen Situation“. Das Dom-Hotel habe die Anforderungen an die Statik und den Brandschutz schon lange nicht mehr erfüllt. Dennoch übernachteten bis zur Schließung 2012 Gäste in dem Haus.

Geplant ist ein modernes Luxus-Hotel der Fünf-Sterne-Plus-Kategorie mit 120 Zimmern hinter einer historischen Fassade. Im Untergeschoss werden zum Teil Ladenlokale entstehen, in denen Anbieter von luxuriösen Waren unterkommen sollen. Gekrönt wird das neue Dom-Hotel von einem gläsernen Flachdach – gestaltet vom Büro Ingenhoven Architekten aus Düsseldorf. Der Innenhof soll in Zukunft begrünt sein. Der Haupteingang eines der ältesten Grand Hotels Europas soll auf die Südseite zum Roncalliplatz verlegt werden – bis 2013 war das Haus wenig repräsentativ über einen Seiteneingang erreichbar.

Neuer Glanz für das Umfeld

Ein Streitpunkt bleibt die Zufahrt für Autos. Während die Althoff-Gruppe diese direkt auf dem Roncalliplatz vor dem neuen Haupteingang bevorzugt, lehnt die Stadt diese Pläne grundsätzlich ab. Die Pflasterplatten auf dem Platz waren in der Vergangenheit oft zerstört, weil sie dem Gewicht der Autos nicht standhielten. Die Verwaltung will die Vorfahrt daher an die Seitenstraße Am Hof legen.

Die denkmalgeschützte Fassade des Dom-Hotels wird in den kommenden Monaten von auf Denkmalschutz spezialisierten Steinmetzen saniert. Nach dem bereits erfolgten Abschluss des Rohbaus am Wallrafplatz werden die Rohbauarbeiten in weiteren Bauabschnitten des vom Eigentümer Dom-Carré genannten Gebäudeensembles fortgesetzt. Die notwendigen Sanierungsarbeiten im Blau-Gold-Haus befinden laut der Bayerischen Versorgungskammer weiterhin „planmäßig in der Ausführung“. Die archäologischen Grabungen des Römisch-Germanischen-Museums sind mittlerweile abgeschlossen. Da keine unerwarteten Funde auftraten, befinden sich die Bauarbeiten zurzeit.

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„Die Grundsteinlegung markiert einen wichtigen Schritt für die Gestaltung des direkten Domumfelds“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei der Zeremonie. Mit der Fertigstellung des Dom-Hotels und seiner angrenzenden Einzelhandels- und Gastronomieflächen würden die Touristen, die Köln jedes Jahr besuchen, aber auch die Kölnerinnen und Kölner eingeladen, die Stadt von einer neuen Seite zu entdecken. „Ich bin froh, dass an dieser Stelle ein Stück Stadtarchitektur entsteht, dass das Domumfeld in neuem Glanz erstrahlen lässt“, so Reker.

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