Einen Promi-Designer vermutet man nicht zwingend gegenüber einer Burger-Braterei: Ansgar Dorenkamp hat mit dem Label Peng Caesar seinen Sitz auf der Kyffhäuserstraße. Mit von ihm entworfenen Samtsakkos und Gehröcken schmücken sich nicht nur Designliebhaber, sondern auch Stars wie Iggy Pop und die schwedische Band Mando Diao. Auch Julian Khol trug einen Sakko von Dorenkamp, als er Nazan Eckes zum Traualtar führte. Die edlen Jacken mit dem Label-Emblem sind zeitlos – auch 70-Jährige können sie problemlos tragen.
„Samt ist ein sehr vielseitiger Stoff. Ich mag es, einen Kontrast aus harten und weichen Ausprägungen zu erzielen“, sagt Dorenkamp. Seit etwa drei Jahren ist er auf dem Markt. In seinem Atelier hat er sieben Mitarbeiter. Gefertigt werden die Sakkos in Portugal. Dem 37-Jährigen ist es wichtig, dass auch dort die Auflagen des EU-Arbeitsschutzes eingehalten werden.
Dorenkamp schätzt die unterschiedlichen Einflüsse aus dem Viertel – er stellt auch benachbarte Künstler aus wie John Chikago – und die preiswerten Mieten. Im Belgischen Viertel seien andere Designer unter Preisdruck geraten, weil dort die Mieten rasant gestiegen seien. Auf den Namen kam er quasi über Nacht. „Peng klingt so nach Comic. Caesar nach den römischen Kaisern.“ Wieder so ein Kontrast.
Mando Diao haben Rechnung nie beglichen
Bevor der 37-Jährige als Designer begann, sammelte er schon Erfahrungen mit Künstlern. Für diese kümmerte er sich um den Vertrieb von Merchandising-Artikeln. „Je natürlicher man mit Prominenten umgeht, desto konstruktiver sind die Gespräche mit ihnen“, sagt Dorenkamp, der früher auch als Theaterregisseur gearbeitet hat.
Iggy Pop gewann er auf unkonventionelle Weise. Dem Punk-Sänger schickte er zwei seiner Sakkos ins Schlosshotel Bensberg. An der dortigen Hotelbar trafen sich später Designer und Künstler. Pop gefielen die Sakkos, und er trägt sie seitdem. „Er ist sehr charmant und professionell. Er ist sich mit seiner eigenen Art treu geblieben“, sagt Dorenkamp. Die meisten seiner Kunden kommen aber über Mundpropaganda zu ihm. So auch Mando Diao. Die hatten ihm eine E-Mail geschickt und geschrieben, dass ihnen die Jacken gefallen.
Dorenkamp schickte ihnen einige Muster sowie eine Rechnung. Die wurde nie beglichen, aber der Designer setzt auf den Werbeeffekt und bleibt dabei selbstbewusst. Als Boss Hoss einen Anzug von ihm wollten, der nicht aus Samt sein sollte, weigerte er sich. „Ich habe sie nun mal in Samt gesehen“, so Dorenkamp. Demnächst will er eine Damenkollektion angehen. Selbst Kleider könnte sich der Designer dann vorstellen. (Nah)