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Für Frauen und JugendlicheSozialer Wohnraum in Köln-Mülheim – Cultopia Stiftung plant Neubau

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Dirk Kästel und Jutta Grumprich-Kästel von der Cultopia Stiftung mit dem Neubau-Model.

Dirk Kästel und Jutta Grumprich-Kästel von der Cultopia Stiftung mit dem Neubau-Model.

Am Clevischen Ring soll der Neubau „Casa Colonia Grande“ mit 35 Wohnplätzen für sozial benachteiligte Menschen entstehen.

Ein großer Neubau könnte künftig am Clevischen Ring in Köln-Mülheim zwischen der Hacketäuerstraße und der Von-Sparr-Straße stehen. Zumindest wenn es nach dem gemeinnützigen Verein „Kunst hilft Geben“ und dessen Stiftung Cultopia geht. Sie sind in den letzten Zügen, um das Projekt „Casa Colonia Grande“ umzusetzen und planen, dass im Frühjahr 2029 die ersten Personen einziehen können.

Der Plan steht: Es soll ein fünfstöckiges Gebäude gebaut werden, das zweigeteilt wird, teilt Cultopia-Vorstand Dirk Kästel mit. Im Erdgeschoss, ersten und zweiten Stock soll auf circa 1000 Quadratmetern das sogenannte „Frauenhaus“ und im dritten und vierten Stock auf circa 530 Quadratmetern das sogenannte „Jugendhaus“ entstehen. Die beiden Gebäudeteile sollen eigene Eingänge bekommen.

Visualisierung: Am Clevischen Ring soll der Neubau „Casa Colonia Grande“ mit 35 Wohnplätzen für sozial benachteiligte Menschen entstehen.

Am Clevischen Ring soll der Neubau „Casa Colonia Grande“ mit 35 Wohnplätzen für sozial benachteiligte Menschen entstehen.

Am Clevischen Ring soll sozialer Wohnraum entstehen

Das „Frauenhaus“ soll mit 13 Einzimmerwohnungen, 2 Zweizimmerwohnungen und einer Fünfzimmerwohnung ein Haus für Frauen werden. „Wir haben bereits vier Casa Colonia Piccolas in Köln-Porz gekauft, um Wohnraum für obdachlose Menschen zu schaffen“, erzählt Cultopia-Vorständin Jutta Gumprich-Kästel, „dort sind vor allem Männer untergekommen, deshalb wollen wir in dem neuen Projekt vor allem Wohnraum für Frauen schaffen“.

Der Teil des Neubaus soll öffentlich gefördert und für Menschen mit Wohnberechtigungsschein sein. Frauen mit und ohne Kinder sollen einziehen können. In der Fünfzimmerwohnung soll eine Wohngruppe entstehen, in der auch Studierende und Künstlerinnen und Künstler mit Wohnberechtigungsschein einziehen können. 

Der zweite Teil des Neubaus, das „Jugendhaus“, soll eine privat finanzierte Wohngemeinschaft für acht Jugendliche werden. Die Stiftung will dafür einen 20-jährigen Mietvertrag mit der Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung der Stadt Köln „Kids“ aufsetzen. Die Jugendlichen sollen so professionell rund um die Uhr betreut werden. 

Die Container auf dem Grundstück sollen bis Juli 2026 weggeräumt werden.

Die Container auf dem Grundstück sollen bis Juli 2026 weggeräumt werden.

Finanzierung des Neubaus noch nicht gesichert

Im Neubau entstehen offene Begegnungsräume, darunter ein großer Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen und Workshops. Geplant sind außerdem Kunst am und im Bau sowie ein Skulpturengarten.

Die Pläne von Architektin Anja Merten wurden im Oktober vom Kölner Bauaufsichtsamt geprüft und für genehmigungsfähig erklärt. Der Rat stimmte dem Grundstückskauf bereits 2024 zu. Nun muss die Stiftung die Finanzierung von 7,5 Millionen Euro sichern. Anfang 2026 sollen Bau- und Förderantrag gestellt werden. Rund 1,4 Millionen Euro Eigenkapital habe die Stiftung so gut wie zusammen, eine Lücke von etwa 100.000 Euro bleibt.

Cultopia finanziert sich hauptsächlich durch den Verkauf von Kunst, die sie von Künstlerinnen und Künstlern wie Gerhard Richter, Rosemarie Trockel, HA Schult, Sabine Moritz, Klaus Staeck, Boris Becker und Günther Uecker gespendet bekommen. Um die Finanzierungslücke zu füllen, hoffe die Stiftung auf weitere Kunstspenden, die sie verkaufen können oder Geldspenden. „Wir wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen“, sagt Dirk Kästel, „Wir wissen, dass wir die Welt nicht retten, aber wir wollen zumindest 35 Wohnplätze schaffen, für Menschen, die es brauchen“.


kunst-hilft-geben.de