Streit um BlitzerAnwohner finden Anlage in Köln-Dellbrück übertrieben und teuer

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Der Blitzer an der Paffrather Straße erregt Gemüter. 

Dellbrück – Man kann es auch übertreiben – das findet jedenfalls Klaus Magnus aus Dellbrück, wenn er sich die aufwendige Anlage zur Geschwindigkeitsbegrenzung in der Paffrather Straße anschaut. Um am Ortsausgang in Richtung Bergisch Gladbach Tempo 30 zu erzwingen, legte die Stadt vor einigen Jahren eine Straßenverengung an. Doch als reiche diese nicht aus, wurde sie mit einem stationären Blitzer aufgerüstet.

Unangemessen teuer und überflüssig

„Ich finde, das ist eine unangemessen teure und überflüssige Lösung, denn schon der ständige Stau an der Engstelle verhindert, dass die Leute hier schneller fahren“, findet Magnus. Er fordert, die Blitzanlage stattdessen abzumontieren und an die benachbarte Bergisch Gladbacher Straße im Abschnitt Thielenbruch zu versetzen. Dort gelte auch Tempo 30, woran sich aber kaum jemand halte.  Geschwindigkeitskontrollen dort würden zudem äußerst selten durchgeführt. „Mein Entschluss zu dieser Forderung reifte, nachdem ich Mitte Dezember letzten Jahres einen Briefwechsel mit dem Ordnungsamt hatte“, erzählt er.

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Der Blitzer an der Paffrather Straße 

Er und andere Anlieger der Bergisch Gladbacher Straße hatten in einem Schreiben darum gebeten, die Radarkontrollen zu verstärken und weitere Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung einzuleiten – am besten als feste Anlage. Anlass zu dem Schreiben war ein Verkehrsunfall, der sich auf diesem Abschnitt wenige Tage zuvor ereignete. Magnus: „Die kurzzeitigen Radarkontrollen haben nur eine geringe Wirkung und es hindert viele nicht daran, langsam fahrende Fahrzeuge verbotswidrig zu überholen.“

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In seinem Antwortschreiben wies das Ordnungsamt darauf hin, an der Bergisch Gladbacher Straße werde bereits stark kontrolliert. Radarwagen und halbstationäre Anlagen seien 2021 insgesamt 39 Mal zum Einsatz gekommen. Doch gebe es in der Stadt einen großen Bedarf an Geschwindigkeitskontrollen, aber nur begrenzte Mittel, dies zu tun: „Es ist nicht möglich, eine Straße an mehreren Stellen und täglich zu kontrollieren, unter anderem auch weil eine hohe Anzahl von Eingaben durch Bürgerinnen und Bürger und aus der Politik häufig den Einsatzplan beeinflussen.“ Andererseits sei das Ordnungsamt nicht befugt, über eine Neuanschaffung oder Installation zu entscheiden. Dazu bedürfe es eines Ratsbeschlusses, wobei Empfehlungen der Unfallkommission für Unfallschwerpunkte berücksichtigt würden.

Die Behörde empfahl Magnus, sich mit seinem Anliegen an die Bezirksvertretung zu wenden: „Die Anlage auf der Paffrather Straße wurde aufgrund von Bürger-Beschwerden an die Bezirksvertretung und an den Rat beschafft und installiert.“ Eine Umsetzung dieses Blitzers sei zwar unüblich, könne aber vorgeschlagen werden. Für Magnus war das eine Ermunterung: „Genau diesen Weg werde ich jetzt auch gehen.“

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