Nach OB-Wahl in OffenburgDezernent Harald Rau kehrt als Verlierer nach Köln zurück

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Sozialdezernent Harald Rau im Rathaus

Sozialdezernent Harald Rau im Rathaus

Köln – Kölns Sozial- und Umweltdezernent Harald Rau kehrt als geschlagener Oberbürgermeister-Kandidat aus Offenburg zurück. Die Wahl hatte am Sonntag stattgefunden. Rau sagte, er sei sehr enttäuscht über das Ergebnis, weil er doch den Eindruck habe, in der baden-württembergischen Kleinstadt als Kandidat von SPD und Grünen „eine Bewegung“ in Gang gebracht zu haben. Für eine Mehrheit hat das nicht gereicht: Rau verlor schon im ersten Wahlgang gegen den Bewerber der Offenburger CDU.

Im Rathaus und im schwarz-grünen Ratsbündnis war der Wahlausgang mit Spannung verfolgt worden. Rau hatte mit einigen Aussagen im Wahlkampf für Irritationen gesorgt. So hatte er etwa seine fehlenden Gestaltungsmöglichkeiten in Köln beklagt und angekündigt, er wolle aus der zweiten in die erste Reihe.

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„Jeder kann sich irgendwo um ein Amt bewerben, und er hat auch die Möglichkeit, zurückzukommen“, so CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz. „Problematisch ist aber, dass er meint, er könne in Köln nichts gestalten.“ Es gebe in seinem Dezernatsbereich „eine Menge Herausforderungen die gelöst werden müssen“, sagt auch CDU-Chef Bernd Petelkau. „Wenn Herr Rau sich entscheidet, nach Köln zurückzukehren, dann erwartet die CDU-Fraktion, dass er zeitnah seine Arbeit als Dezernent für Soziales, Integration und Umwelt wieder aufnimmt.“

„Muss nicht alles rechtfertigen”

Rau ließ am Montag keinen Zweifel daran, dass er zurückkehrt. Er war bereits in der Stadt und wird am heutigen Dienstag wieder am Schreibtisch sitzen. Er versuchte seine Kölner Kritiker zu besänftigen. Jeder könne doch verstehen, dass es einen Unterschied mache, ob man als OB „maximale Gestaltungskraft“ entfalten könne oder ob man als Dezernent einer von mehreren Mitgliedern eines Stadtvorstands sei. Zu den in Interviews gemachten Aussagen meinte er: „Ich muss nicht alles rechtfertigen, was ich in meinem Urlaub tue.“ Er habe in Offenburg auch immer klar gemacht, wie „pudelwohl“ er sich in Köln fühle und dass er „ein Kölner geworden ist“.

Die Grünen kündigten an, Rau weiter zu unterstützen. Fraktionschefin Kirsten Jahn: „Wir freuen uns darüber, dass wir einen kraftvollen Umwelt- und Sozialdezernenten haben.“

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