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Nächste VerzögerungBlitzer auf Kölner Zoobrücke werden später aufgestellt

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Auf der Zoobrücke gilt Tempo 50.

Auf der Zoobrücke gilt Tempo 50. 

Es dauert mal wieder länger: Auf der Zoobrücke sollen neue Blitzer Tempo 50 kontrollieren. Doch es gibt Probleme, eine Firma zu finden. 

Erneute Verzögerung: Die neuen Blitzer zur Kontrolle der Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde auf der Zoobrücke können statt Anfang Dezember erst im kommenden Januar aufgestellt werden. Das hat ein Sprecher der Stadt Köln am Freitag mitgeteilt.

Er begründete es mit einem speziellen Schweißverfahren, das nur zertifizierte Fachfirmen ausführen dürfen. Der Sprecher sagte: „Eine Abfrage bei mehr als 20 Firmen hat ergeben, dass infrage kommende Firmen keine Kapazitäten für eine Inbetriebnahme im Dezember 2025 haben.“

Seit zwei Jahren reduzierte Geschwindigkeit

Wie am 24. November berichtet, ging die Verwaltung damals von einer Inbetriebnahme Anfang Dezember aus. Und das war schon eine Verzögerung: Ursprünglich sollten die beiden neuen Blitzer ab Ende des dritten Quartals, also September, Tempoverstöße dokumentieren. Ein städtischer Sprecher begründete die Verzögerung mit „aufwändigeren technischen Maßnahmen, unter anderem der notwendigen Statikprüfungen“.

Seit 1. Oktober 2023 gilt auf der Zoobrücke Tempo 50 statt 80. Doch kurz danach kam heraus, dass die Stadt das neue Tempolimit gar nicht kontrollieren kann. Teils waren die Blitzer seit 2014 kaputt. Bundesweit verursachten die defekten Blitzer Aufmerksamkeit und Häme, unter anderem das Satire-TV-Magazin „extra 3“ schrieb: „Realer Irrsinn: Kaputte Blitzer auf Kölner Zoobrücke“.

Testbetrieb geplant

Zunächst handelt es sich um einen sechsmonatigen Testbetrieb des neuartigen Systems. Laufen die Blitzer erfolgreich, kann die Stadt sie mieten oder kaufen.

Messungen per Seitenradar zeigen laut Stadt, dass 15 Prozent der Fahrzeuge stadteinwärts schneller als 56 Kilometer pro Stunde fahren, stadtauswärts sind es 58 Kilometer pro Stunde. Die restlichen 85 Prozent fahren langsamer. Laut Stadt dient die Messung per Seitenradar anders als die neuen Blitzer nur der Verkehrserhebung.

Insgesamt hat die Stadt im Jahr 2024 rund 24,9 Millionen Euro mit Blitzern eingenommen. Wie berichtet, sind das rund 600.000 Euro weniger als ein Jahr zuvor. Im Fünf-Jahres-Vergleich haben die Kölner Blitzer 2022 mit 29,9 Millionen Euro am meisten Geld in die Stadtkasse gespült.

Das war deutlich mehr als noch 2021. Grund dafür dürfte der im November 2021 inkraft getretene neue Bußgeldkatalog sein. Seitdem müssen Temposünder teilweise doppelt so viel zahlen wie zuvor, wenn sie erwischt werden. (mhe/fho)