Köln und Düsseldorf trennen etwa 34 Kilometer Luftlinie, 30 Minuten Fahrzeit mit dem Regionalexpress und im Durchschnitt sieben Kneipen. Zumindest laut Statistischem Landesamt, das Düsseldorf mit 91 Kneipen auf 100.000 Einwohner zu Nordrhein-Westfalens Kneipen-Hochburg ausruft. In Köln liegt die Quote bei 84. Auch bei der Anzahl von gastronomischen Betrieben allgemein hat Köln das Nachsehen. Aber in welchen Bereichen kann sich Köln – rein statistisch und objektiv betrachtet – gegen den Dauerrivalen durchsetzen?

Bevölkerung und Fläche

Vorneweg: Köln ist die größte Stadt in NRW und die viertgrößte in Deutschland. Mit knapp 1,1 Millionen Einwohnern liegt Köln deutlich vor Düsseldorf, das mit etwa 650.000 Einwohnern den zweiten Platz im NRW-Ranking belegt. Viele statistische Vorsprünge lassen sich ganz einfach daraus ableiten – beispielsweise die Fläche (Köln: 405,1 km², Düsseldorf: 217,41 km²) oder die Anzahl an Stadtteilen (Köln: 86, Düsseldorf: 50).

Nicht nur bei der reinen Einwohnerzahl liegt Köln vorne, sondern auch in einigen anderen demografischen Statistiken. Köln ist mit einem Durchschnittsalter von 42,5 Jahren etwas jünger als Düsseldorf, wo der durchschnittliche Bürger 43,1 Jahre alt ist. Auch die Geburtenrate war 2024 in Köln (9145) deutlich höher als in Düsseldorf (5588).

Hochschul- und Forschungsstandort

Als Hochschulstandort liegt Köln unangefochten auf Platz 1 in NRW. Knapp 100.000 Studierende sind an Hochschulen in Köln eingeschrieben. In Düsseldorf beläuft sich die Zahl der Studierenden auf etwa 50.000. Der große Unterschied liegt an der hohen Anzahl der Hochschulen in Köln, sowie deren Größe: Alleine an der Universität zu Köln, eine der größten Universitäten des Landes, sind fast 45.000 Menschen eingeschrieben.

Daneben gibt es in Köln eine Reihe weiterer staatlicher Hochschulen, sowie zahlreiche private Hochschulen. Insgesamt kommt Köln auf 30 Hochschulen und liegt damit bundesweit auf Platz 3. In Düsseldorf gibt es neben der Heinrich-Heine-Universität mit etwa 35.000 Studierenden ebenfalls weitere Hochschulen, besonders im künstlerischen Bereich, die Anzahl ist mit 19 aber deutlich geringer als in Köln.

Laut dem Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft aus dem Jahr 2024 erhielt die Universität zu Köln zwischen 2020 und 2022 rund 145 Millionen Euro mehr DFG-Fördermittel als die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität. Auch abseits von Studierendenzahlen spricht die Statistik also für Köln als bedeutenderen Forschungsstandort.

Wirtschaft

Zwar liegt Düsseldorf im reinen Pro-Kopf-Einkommen deutlich vor Köln, dafür hat Köln das größere Bruttoinlandsprodukt (BIP) und die höhere Wirtschaftsleistung allgemein. Insgesamt liegt Köln mit einem BIP von etwa 74,3 Millionen auf Platz 5 in bundesweiten Vergleich. Düsseldorf, mit 350.000 Einwohnern weniger, folgt mit 58,4 Millionen auf Platz 8.

Tourismus

Messen, Rhein und Karneval: Beide Städte locken mit ähnlichen Attraktionen. Köln besitzt dabei mit dem Kölner Dom die meistbesuchte und beliebteste Sehenswürdigkeit in Deutschland überhaupt. Gleichzeitig ziehen besucherstarke Messen wie die Anuga oder die Gamescom, der deutschlandweit größte Christopher Street Day und der Karneval jedes Jahr zahlreiche Besucher nach Köln.

Das wirkt sich auf die Übernachtungszahlen aus, wo Düsseldorf, obwohl ebenfalls Karnevalshochburg und Messestadt, im Vergleich hinterherhinkt. Im Jahr 2024 wurden laut Köln Tourismus erstmals mehr als 7 Millionen Übernachtungen verzeichnet. In Düsseldorf waren es mit rund 5,5 Millionen etwa 1,5 Millionen weniger.

Öffentlicher Verkehr

Mit 180.000 Fahrgästen pro Tag ist der Hauptbahnhof in Köln laut der Deutschen Bahn der meistbesuchte Bahnhof in NRW und Knotenpunkt einer ganzen Region. Pro Jahr halten dort über 400.000 Züge – solange er nicht gesperrt ist. Dazu kommt mit Köln Messe/Deutz ein weiterer hochfrequentierter Bahnhof mit täglich rund 68.000 Reisenden. Den Düsseldorfer Hauptbahnhof besuchen am Tag rund 153.000 Fahrgäste.

Auch im Stadtverkehr liegt Köln dank höherer Einwohner- und Besucherzahl vorne. Die Fahrgastzahl der KVB lag 2024 bei rund 236,2 Millionen Menschen, in Düsseldorf fuhren 204,7 Millionen Menschen mit der Rheinbahn. In Köln gibt es zudem eine höhere Netzauslastung, ein höheres Verkehrsaufkommen und eine höhere Taktung. Während die KVB beispielsweise zwölf Stadtbahnlinien anbietet, verkehrt die Rheinbahn mit sieben Straßenbahnlinien.

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Von

Peter Berger

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In einer Statistik liegen die Städte fast gleichauf: die Pünktlichkeitsquote der Bahnen. In Köln kamen 2023 79,1 % der Stadtbahnen pünktlich, in Düsseldorf 77,5 %. Vielleicht kann das ja ein kleiner Trost sein, wenn man das nächste Mal am Neumarkt steht und fröstelnd auf die Bahn wartet.