Neue Ausstellung in KölnKünstler HA Schult stichelt gegen Antwerpes

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HA Schult und Gisela Walsken

Gisela Walsken und HA Schult.

Köln – Aktionskünstler HA Schult, unter anderem bekannt für den geflügelten, goldfarbenen Ford Fiesta auf auch dem Dach des Zeughauses, zeigt ab dem 31. August bis zum 14. September hochwertige Drucke aus knapp 60 Jahren seiner Kunst.

Auch einige seiner berühmten „Trash People“ und Bild-Zeitungskästen werden im Regierungspräsidium der Stadt Köln in der Zeughausstraße ausgestellt. Die Werke können für den guten Zweck gekauft werden.

Eröffnet wurde die Ausstellung am Mittwoch – an ihrem letzten Arbeitstag – von der scheidenden Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken. Im Gegensatz zu einem ihrer Vorgänger, Franz-Josef Antwerpes, sei sie immer begeistert gewesen von dem „wunderbaren Auto auf dem Dach“, wie sie sagt. Antwerpes wollte den Fiesta damals loswerden, jetzt stellt HA Schult genau dort aus, wo Antwerpes früher gegen das Flügelauto wetterte.

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„Das ist ein Politikum“, sagt HA Schult, „dass ein Kölner Künstler in jenem Haus ausstellt, von dem er früher einmal sehr aggressiv angegriffen wurde. Das ist auch ein Bekenntnis dieses Hauses zur Moderne, zur Kunst dieser Stadt.“ Er lobt an der Stelle Gisela Walsken. „Ihr Vor-Vor-Vorgänger kreiste hingegen nur um sich. Um ihn kreiste aber nichts“, stichelt er gegen Franz-Josef Antwerpes.

Temporärer Umzug nach Düsseldorf

Die Stadt Köln spielt immer wieder eine zentrale Rolle bei HA Schult. Vor einigen Jahren verließ er Köln, und zog nach Düsseldorf. Für ein Projekt, wie er jetzt sagt.

Inzwischen wohnt er wieder in Köln. „Mein Herz schlägt nicht für die Stadt als Stadtlandschaft, sondern als Menschenlandschaft“, so der Künstler. „Köln ist auch der Geburtsort der Aktionskunst, die ich vertrete.“ Der Karneval sei der Beginn jener Aktionskunst, denn: „Das Leben findet auf der Straße statt.“

HA Schult sieht Zeughaus als „eine weitere Ruine“

Für das renovierungsbedürftige Zeughaus, auf dessen Dach das Auto steht, sieht HA Schult schwarz. Es werde zu einer weiteren Ruine werden, meint er. „Von irgendeinem Investor gekauft und zerstört.“

Das Auto selbst jedoch wird bleiben, da ist er sich sicher. Schult hatte der Stadt angeboten, dass Zeughaus für einen symbolischen Euro zu kaufen und es mithilfe von Investoren wie Ford zu einem modernen Museum zu machen. Diesen Plan konnte er nicht in die Tat umsetzen.

Die Ausstellung „Politics of Pictures“ befindet sich auf dem Kunstflur (1.OG) im Regierungspräsidium Köln, Zeughausstraße 2 – 10, 50667 Köln und ist vom 31. August bis zum 14. September immer montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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