DivertissementchenWas „Napoleon en Kölle“ zwischen 1794 und 1815 wirklich gemacht hat

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Divertissementchen Napoleon

Für „Napoleon en Kölle“ werden über 100 Mitwirkende auf der Bühne zu sehen und zu hören sein.

Köln – Die Franzosen kehren zurück nach Köln: Im neuen Divertissementchen „Napoleon en Kölle“ der Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“ im Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV) dreht Regisseur Lajos Wenzel die Zeit zurück und lässt die Jahre zwischen 1794 und 1815 wiederaufleben. Damals zogen die Franzosen durch die Hahnentorburg in die Stadt, diesmal wird die Tricolore im Staatenhaus gehisst. Jürgen Nimptsch, Bass der „Cäcilia Wolkenburg“, verspricht ein schwungvolles Musiktheaterstück mit temporeichen Tanzszenen.

Die Handlung spielt im Jahr 1804, und manches aus jenen Tagen erscheint mehr als 200 Jahre später in einem völlig anderen Licht. Wenzel nutzt seine künstlerische Freiheit, um ein paar historische Fakten elastisch auszulegen. Wer vermag schon mit Gewissheit sagen, ob tatsächlich der „Code Civil“ der Besatzer Köln in moderne Zeiten geführt hat? Im „Zillche“ wird die Sache klar. Alles Gute und Positive haben sich die Kölner selber ausgedacht.

Gelehrte Ferdinand Franz Wallraf als Franzosen-Flüsterer

Der Gelehrte Ferdinand Franz Wallraf schlüpfte seinerzeit in die Rolle des Franzosen-Flüsterers und platzierte bei seinen Treffen mit den neuen Herren geschickt ein paar Ideen und Pläne, die diese für ihre eigenen ausgeben konnten.

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Napoleon hätte ursprünglich bereits Anfang 2021 in Köln einreiten sollen, aber weil aufgrund der Corona-Pandemie keine Aufführungen des „Zillche“ mit Publikum möglich waren, wurde das Stück verschoben. „Dieses Divertissementchen braucht den großen Rausch und eindrucksvolle Bilder. Das hätte virtuell nicht funktioniert“, sagte Wenzel bei der Pressevorstellung. Stattdessen wurde mit „Corona Colonia“ ein neues Stück konzipiert und als Stream angeboten. Der nach den Worten von KMGV-Präsident Gerd Schwieren mehr als 200.000 Mal abgerufen wurde.

Über 100 Mitwirkende bei „Napoleon en Kölle“

Für „Napoleon en Kölle“ werden über 100 Mitwirkende auf der Bühne zu sehen und zu hören sein. Es gibt 24 Musikstücke. Arrangeur Thomas Guthoff verbindet klassische Melodien beispielsweise von Bach, Chopin, Händel und Rossini mit kölschen Klassikern der Bands Bläck Fööss, Paveier, Brings und Miljö, außerdem sollen Titel von Helene Fischer und Christina Aguilera auftauchen. Für die Solisten, Schauspieler, Ballett-Tänzer und Orchestermusiker der „Bergischen Symphoniker“ und „Westwood Slickers“ haben die Proben bereits begonnen. Mit Hochdruck arbeitet die Mannschaft um Bühnenbildner Tom Grasshof an einem opulenten Bühnenbild.

Kostümbildnerin Judith Peter und ihr Team fertigen mehr als 400 Kostüme, darunter etliche nach historischen Vorbildern. Opernintendantin Birgit Meyer sagte zu, dass alle Abteilungen der Oper Köln das „Zillche“ wie gewohnt unterstützen. „Die Cäcilia Wolkenburg ist ein wichtiger Partner, dem wir uns sehr verbunden fühlen. Die Aufführungen spiegeln das kölsche Lebensgefühl wieder. Wir freuen uns, dass auf diese Weise das kölsche Brauchtum in die Oper integriert wird.“

Das Divertissementchen „Napoleon en Kölle“ feiert am 29. Januar Premiere. Spielort ist die Oper im Staatenhaus, Rheinparkweg 1. Karten ab 19. November erhältlich.

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