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Mehr als 100 ArtenAls Insekten im Kölner Zoo ihr eigenes Haus bekamen

2 min
Der Zoologische Garten Köln im nördlichen Stadtteil Riehl wurde im Jahre 1860 gegründet und gilt unter den heute in Deutschland vorhandenen Tiergärten als drittältester Zoo. Wegen mehrere Fälle von Vogelgrippe wurde der Tierpark bis auf weiteres geschlossen. Themenbild, Symbolbild 13.02.2024 NRW Deutschland *** The Cologne Zoological Garden in the northern district of Riehl was founded in 1860 and is the third oldest zoo in Germany today Due to several cases of bird flu, the zoo has been closed until further notice Themed image, symbolic image 13 02 2024 NRW Germany Copyright: xChristophxHardtx

Der Zoo in Riehl wurde im Jahre 1860 gegründet und ist Deutschlands drittältester Tierpark 

Von 1905 bis 1929 gab es das Insektenhaus im Kölner Zoo. In unserer Serie „Zoo-Geschichten“ blicken wir zurück auf die Historie des Tierparks.

Die Zahl der Zoobewohner steigt 1905 sprunghaft an. Ein Pavillon am mittlerweile zugeschütteten Weiher jenseits des Stammheimer Wegs wird zum Insektenhaus umfunktioniert. Zoodirektor Ludwig Wunderlich schließt damit eine Lücke im Zoo-„Sortiment“. In zwei großen und 44 kleineren Insektarien können mehr als 100 Arten beobachtet werden – von der indischen Stabschrecke über Käfer bis zur Nonne, ein Nachtfalter, der „ganze Tannenwälder zerstören“ könne, wie der „Kölner Local-Anzeiger“ zu berichten wusste.

Naturfreunde stehen stundenlang im Insektenhaus

Laut dem „Rheinischen Merkur“ übte das Insektenhaus schon kurz nach seiner Eröffnung eine große Anziehungskraft auf die Besucher aus, Naturfreunde hielten sich oft stundenlang hier auf, um Schmetterlinge bei der Metamorphose zu beobachten. „Große Raupen des Totenkopfes belebten vorige Woche drei Insektarien und verschlagen ganz unheimliche Mengen von Kartoffelkraut“, vermeldete die Zeitung im August 1905: „Jetzt haben sie sich verpuppt, und es wird wohl nicht lange dauern, bis der interessant gezeichnete Schmetterling ausschlüpft.“

Das Insektenhaus hielt die Zoobesucher stundenlang bei Laune. Bekannt war es vor allem für seine Schmetterlinge.

Das Insektenhaus hielt die Zoobesucher stundenlang bei Laune. Bekannt war es vor allem für seine Schmetterlinge.

Emil Lowig erinnerte sich 1960 in der Zeitschrift „Freunde des Kölner Zoo“, wie er als Schüler die wuseligen Zuchtkäfige für sich entdeckte. „Für uns existierte im ganzen Zoo nichts anderes als das Insektenhaus.“ Die riesigen Götterbaum-Spinner oder der chinesische Seidenspinner hätten ihn so sehr fasziniert, dass er sich selbst als Schmetterlingsforscher und -sammler ausprobierte.

1929 schloss der Zoo das Kapitel Insektenkunde aber vorerst wieder: Der Pavillon wurde aus Kostengründen in die „Eisbären-Schänke“ inklusive Zapfanlage verwandelt.


Zur Serie

Der Kölner Zoo wird in diesem Jahr 165 Jahre alt in diesem Jahr, die feierliche Eröffnung fand am 22. Juli 1860 statt. Ein guter Anlass, einmal in die Archive hinabzusteigen und in unserer regelmäßig erscheinenden Serie „Zoo-Geschichten“ seine Entwicklung nachzuzeichnen.

Früher ein exklusiver Zeitvertreib für wohlhabende Bürger, versteht sich der Zoo heute als modernes Naturschutzzentrum für Umweltbildung, Forschung und Artenschutz. Wobei die Tiere natürlich immer noch der Unterhaltung und Erholung des Menschen dienen.