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Psychiatrie in Köln-PorzSo sieht es hinter den fast sechs Meter hohen Mauern aus

Lesezeit 2 Minuten
Eine fast sechs Meter hohe Mauer umgibt die Forensische Psychiatrie in Köln-Porz.

Eine fast sechs Meter hohe Mauer umgibt die Forensische Psychiatrie in Köln-Porz. (Archivfoto)

Einem Patienten ist die Flucht aus der Kölner Psychiatrie gelungen. Dabei ist die Klinik eine hochgesicherte Anlage. 

Im Kölner Stadtgebiet gibt es zwei Forensische Psychiatrien, in denen psychisch kranke Straftäter untergebracht sind. An den Standorten Köln-Porz und Köln-Merheim werden ausschließlich männliche Patienten behandelt. Die Forensische Psychiatrie I der LVR-Klinik in Porz ist ein hochgesichertes psychiatrisches Krankenhaus, das in unmittelbarer Nähe zum Autobahnkreuz Köln-Gremberg liegt.

2021 wurde ein Erweiterungsbau auf dem Klinikgelände in Köln-Porz eingeweiht.

2021 wurde ein Erweiterungsbau auf dem Klinikgelände in Köln-Porz eingeweiht.

Die 2009 auf dem Gelände ehemaliger belgischer Kasernen erbaute Klinik in Porz ähnelt einem Gefängnis. In der Porzer Ringstraße 25 werden besonders gefährliche Patienten untergebracht. 150 Patienten werden dort auf sechs Stationen behandelt, ist aber häufig überbelegt. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt laut LVR-Informationen etwa sieben bis acht Jahre, mit intensiver Nachsorge nach der Entlassung.

Forensische Psychiatrie I 2009 in Köln Porz eröffnet

Mit den fünfeinhalb Meter hohen Mauern und dicken Gitterstäben wirkt die Abteilung von außen wie ein Hochsicherheitstrakt. Das 14.000 Quadratmeter große Areal ist komplett videoüberwacht. Auf dem Gelände patrouillieren keine Sicherheitsmitarbeiter, einzig an der Schleuse wacht ein Sicherheitsdienst. Es gibt ein Schleusensystem und elektronisch gesicherten Türen.

Das Außengelände der LVR Klinik in Köln-Porz.

Das Außengelände der LVR Klinik in Köln-Porz. (Archivfoto)

Die hochgesicherte Klinik in Porz, ähnelt einem Gefängnis, ist aber ein psychiatrisches Krankenhaus. Auf dem Gelände patrouillieren keine Sicherheitsmitarbeiter, einzig an der Schleuse wacht ein Sicherheitsdienst.

Forensische Psychiatrie I in Köln-Porz wirkt wie ein Gefängnis

Es kommt aber immer wieder zu Zwischenfällen. 2024 hatte ein Patient einen anderen Patienten erdrosselt und getötet, Mitte Juni gelang einem Patienten die Flucht. Bevor die Klinik in Porz eröffnet wurde, protestierten einige Anwohner vehement, aus Sorge vor Ausbrüchen von Patienten.

Der Eingang zur forensischen Psychiatrie in Köln-Porz.

Der Eingang zur Forensischen Psychiatrie in Köln-Porz.

In Köln-Porz leiden etwa 90 Prozent der Patienten an Schizophrenie. Der Schwerpunkt liegt auf der akuten Behandlung von Patienten mit Psychosen, Persönlichkeitsstörungen oder Intelligenzminderung, oft in Verbindung mit Straftaten wie Gewaltdelikten, Mord, Sexualdelikten oder Brandstiftung. Therapieziele sind die Diagnosestellung, Risikominimierung und der Aufbau sozialer Kompetenzen.

In einer forensischen Psychiatrie sollen psychisch kranke Straftäter abseits der Außenwelt wieder gesund werden. Alle Insassen wurden von Gutachtern als schuldunfähig oder vermindert schuldfähig eingestuft. Es sind Menschen, die ihre Taten nicht aus böswilliger Absicht begangen haben, sondern im eindeutigen Zusammenhang mit beispielsweise einer Psychose oder Schizophrenie. (mbr)