Viele Prominente fahren im Rosenmontagszug mit und werfen Strüßjer und Kamelle. Ein Überblick.
Promis im Kölner RosenmontagszugMinisterpräsident Wüst zu Fuß, Innenminister Reul in der Kutsche
Der prominenteste Zugteilnehmer ging zu Fuß: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hätte es auf einem Wagen bequemer haben können. Aber er zog es vor, sich der Bickendorfer KG Rocholomäus anzuschließen. „Ich freu mich sehr darauf, so nah bei den Leuten zu sein“, sagte er. „Karneval – das ist gelebte Vielfalt. Bunt – genau wie unser Land.“ Vor zwei Jahren war Wüst an der Seite von Oberbürgermeisterin Henriette Reker erstmals im Rosenmontagszug mitgelaufen, als dieser anlässlich des gerade begonnenen Angriffskriegs auf die Ukraine zur größten Friedensdemonstration Deutschlands wurde.
Reker, die in diesem Jahr im Zug bei der Gruppe des Hänneschentheaters mitlief, hatte damals sechs Stunden lang Gelegenheit, dem Ministerpräsidenten die Stadt und den Karneval zu erklären, wie sie erzählt. Scheinbar ist sein Interesse geweckt worden, was Reker sehr freute. Genauso wie sie sich freute, dass der Zug nach Pandemie, Ukrainekrieg und Start auf der anderen Rheinseite erstmals wieder im altbekannten Modus startete. „Der Karneval und besonders der Rosenmontagszug sind ein wichtiges Ventil, eine Zeit zum Durchatmen“, schwärmte sie.
1. FC Köln: Trainer und Spieler warfen mit Begeisterung Kamelle
Genauso sah das NRW-Innenminister Herbert Reul, der bei den Altstädtern in der Postkutsche mitfuhr und quasi Stammgast im Rosenmontag ist. „Da tanke ich auf im Karneval, das tut mir gut. Das ist Erfrischung, das ist mitten im Leben sein.“ Berivan Aymaz, Vizepräsidentin des Landtags, war ebenso wie Regierungspräsident Thomas Wilk auf dem Präsidentenwagen dabei. Sie warfen, was das Zeug hält an der Seite von Tagesschau-Moderator Thorsten Schröder, der das erste Mal dabei war und es großartig fand. Für den Ironman-Triathleten war es eine sportliche Herausforderung, so viele Stunden auf dem Wagen zu stehen. „Zehnmal den Zugweg hin- und herzulaufen ist für mich leichter“, meinte er grinsend.
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Das erste Mal werfend im Rosenmontagszug dabei war Cat Balou. „Ich bin ganz beseelt davon, dass dieser krönende Abschluss der Session möglich ist“, schwärmte Frontmann Oliver Niesen. Auf dem Wagen des 1. FC Köln feierte FC-Trainer Timo Schultz seine Premiere und bewies an der Seite seiner Spieler Eric Martel, Davie Selke, Jeff Chabot und Linton Maina gute Wurfkondition. „Ich freu' mich sehr, heute losgelöst vom Sport einfach Kamelle zu schmeißen.“ Auch der Trainer der Frauen-Mannschaft des FC, Daniel Weber, feierte seine Rosenmontagszugspremiere.
Zoch-Premiere für Wicky Junggeburth
Für Karnevals-Urgestein Wicky Junggeburth war es eine Premiere der besonderen Art: 21 Jahre hat er den Rosenmontagszug für das Fernsehen kommentiert. „Ich fühl' mich sowas von befreit und freue mich riesig, endlich einmal wieder im Rosenmontagszug mitzufahren.“ Erstmals an der Seite seiner Frau Catherine, mit der er seit 45 Jahren verheiratet ist.
An geistlichem Beistand fehlte es den Jecken nicht: Der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, gab sich die Ehre und fuhr bei der Prinzen-Garde mit. Außerdem ganz vorne auf dem Zugleiterwagen mit dabei war mit Farina Opuku eine der bekanntesten deutschen Influencerinnen, die Stand-up-Comedienne Negah Amiri und Louwrens Langevoort, der Intendant der Philharmonie.